Freistaat Braunschweig

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Der Freistaat Braunschweig trat nach der Novemberrevolution 1918 an die Stelle des Herzogtums Braunschweig. Der Gliedstaat der Weimarer Republik (1919–1933) erhielt seine republikanische Verfassung im Januar 1922. Am 04.05.1922 trat das Kabinett Antrick (eine Koalition aus SPD und USPD) zurück. Es folgten das Kabinett Jasper II (SPD, DDP, DVP, USPD) und das Kabinett Marquordt (DVP, DNVP). Von Dezember 1927 bis Oktober 1930 regierte eine SPD-Alleinregierung (Kabinett Jasper III).

Bei der Landtagswahl am 14.09.1930 erhielt die NSDAP 22,2 Prozent der Wählerstimmen (nach 3,7% bei der Wahl am 27.11.1927). Die DVP lehnte die Bildung einer großen Koalition ab; am 01.10.1930 wählte der Landtag (mit den Stimmen der Bürgerlichen Einheitsliste) eine Koalitionsregierung aus DNVP und NSDAP. Diese Regierung („Ministerium Küchenthal“ unter Werner Küchenthal) amtierte bis zum 07.05.1933. Die NSDAP stellte den Minister für Inneres und Volksbildung (Anton Franzen bis 27.07.1931; ab 15.09.1931 Dietrich Klagges). Am 25.02.1932 erhielt Adolf Hitler auf Betreiben der NSDAP ein braunschweigisches Staatsamt. Er erlangte dadurch die deutsche Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für eine Kandidatur bei der Reichspräsidentenwahl 1932 war.

In der Zeit des Nationalsozialismus, im April 1937, kam das Land gemeinsam mit Anhalt unter einen Reichsstatthalter (Rudolf Jordan). 1941 gab es Grenzkorrekturen mit dem preußischen Umland. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die britische Militärregierung eine kommissarische Regierung in Braunschweig ein. Braunschweig wurde schließlich Teil des zum 01.11.1946 gebildeten Landes Niedersachsen.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Im Jahre 1235 übertrug Kaiser Friedrich II. dem Enkel Heinrichs des Löwen, Otto dem Kind, den braunschweigischen Besitz als neu geschaffenes Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Es zerfiel durch Erbteilung in verschiedene Teilstaaten, unter denen sich schon im 14. Jahrhundert das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel herausbildete, das im 15./16. Jahrhundert etwa dem späteren Herzogtum Braunschweig entsprach. Allerdings ging es durch die napoleonische Besetzung zum 28. Oktober 1806 verloren und wurde am 9. Juli 1807 zum Königreich Westphalen geschlagen, dem es bis 1813 angehörte.