Friedrich Krupp AG

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Die Fried. Krupp AG war ein deutsches Schwerindustrie-Unternehmen mit Sitz in Essen. Es entstand Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Krupp’schen Familienunternehmen. Die offizielle Schreibweise, die sich auf Aktien, Briefbögen usw. fand, lautete Fried. Krupp AG, niemals Friedrich Krupp AG. Durch den Erwerb der Mehrheit an der Hoesch AG bildete sich 1992 die Thyssenkrupp. Seit der Fusion mit der Thyssen AG im Jahr 1999 ist das Unternehmen Teil der ThyssenKrupp AG.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten]

Entwicklung des Familienunternehmens[Bearbeiten]

Die Vorgeschichte der Fried. Krupp AG begann Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Herstellung von Gussstahl in der Stadt Essen, gelegen in der damaligen preußischen Rheinprovinz. Hier gründete Friedrich Krupp am 20.11.1811 zusammen mit den Brüdern Georg Karl Gottfried und Wilhelm Georg Ludwig von Kechel die Firma Friedrich Krupp zur Verfertigung des Englischen Gussstahls und aller daraus resultierenden Fabrikationen, aus der die Krupp-Gussstahlfabrik hervorging. Als es zu Problemen mit den beiden Teilhabern kam, erreichte Friedrich Krupp 1816 gerichtlich, zum Alleininhaber zu werden.

Nach Friedrich Krupps Tod 1826 führte zunächst seine Ehefrau Theresia Krupp das Unternehmen. Der gemeinsame Sohn Alfred Krupp begann etwa ab 1830 den weiteren Ausbau der Firma zum zeitweise größten Industrieunternehmen Europas.

Nach Alfred Krupps Tod 1887 übernahm dessen Sohn Friedrich Alfred Krupp. Er war mit Margarethe Freiin von Ende verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter. Er verstarb 1902 ohne männlichen Erben. In seinem Testament verfügte er deshalb, dass das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden sollte. Die ältere Tochter Bertha erbte im Alter von 16 Jahren das Unternehmen durch Fideikommiss, das auch für die folgenden zwei Generationen verbindlich sein sollte. Ihre Mutter Margarethe vertrat die Erbin bis zur Volljährigkeit treuhänderisch.

Friedrich Alfred Krupps Testament wurde durch Ernst Theodor Haux und Gustav Hartmann vollstreckt. Die Aufgabe der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft entfiel hauptsächlich auf Gustav Hartmann, da zwischen den Familien Krupp und Hartmann eine jahrelange geschäftliche und familiäre Verbindung bestanden hatte. So hatte Gustav Hartmanns Tochter Elisabeth 1891 den Bruder von Margarethe Krupp geheiratet. Außerdem hatte Gustav Hartmann bereits 1870 die Umwandlung der Firma seines Vaters in eine Aktiengesellschaft miterlebt (Sächsische Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG). Unter seiner Leitung wurden 1903 160.000 Aktien ausgestellt, die aber nie an der Börse gehandelt wurden: Die ältere Tochter Bertha bekam alle Aktien, bis auf vier, die an andere Verwandte und Firmenangehörige gingen, und erbte somit das Unternehmen.

Nach ihrer Heirat mit Gustav von Bohlen und Halbach 1906 übernahm dieser den Vorsitz im Aufsichtsrat der Friedrich Krupp AG. In der Funktion als Vorsitzender des Direktoriums für Finanzwesen ab 01.10.1909 bis 1918 führte jedoch Alfred Hugenberg den Rüstungskonzern durch den Ersten Weltkrieg. Hugenberg wurde später Adolf Hitlers erster Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister im Kabinett 1933.