Galmei

Aus Twilight-Line Medien

Galmei ist eine mineralogisch heute historische, weil nicht eindeutige Bezeichnung für Mineralgemenge von verschiedenen schwefelfreien Zinkerzen (insbesondere Zinkcarbonat mit/oder Zinksilikat), im Wesentlichen unterscheidet man carbonatischen Galmei wie Smithsonit (Zinkspat) und silikatischen Galmei wie Hemimorphit (Zinksilikat).

Geschichte[Bearbeiten]

Der Name Galmeistein (lateinisch Lapis calaminaris) bzw. Galmei (früher auch Galmey) und Kalemin auch kalemīn wurde aus lat. Lapislazuli calaminaris, einer lateinischen Korruption des griechischen καδμία|Cadmia abgeleitet, was der gemeinschaftliche Name für Zink-Erze jeglicher Art war. Man unterschied zudem Cadmia lota und Cadmia usta (gebrannter Galmei, Zinkkalk, Zinkoxid). Im 18. und 19. Jahrhundert gab es unter anderem mit der Erzgrube Breinigerberg bei Stolberg, mit der Scharley-Grube (Georg von Giesches Erben) im oberschlesischen Deutsch-Piekar (1811), und den Zinkgruben Altenberg der Vieille Montagne in Neutral-Moresnet große Galmei-Zinkerz-Minen.

Im frühen 19. Jahrhundert wurde entdeckt, dass das als Galmei bezeichnete Erz eigentlich aus zwei verschiedenen, oft zusammen auftretenden Zinkmineralen besteht:

Der Galmei war seit der Antike bis ins 18. Jahrhundert von hoher Bedeutung für die Herstellung von Messing, da metallisches Zink in der Natur nicht vorkommt und keine Technik bekannt war, es zu produzieren.

Der Name der belgischen Gemeinde Kelmis, französisch La Calamine, leitet sich von Galmei ab. An dieser Lagerstätte gab es überwiegend silikatisches Galmei, also Kieselzinkerz, Hemimorphit, das in dieser Gegend als Kelms oder Kelmes bekannt ist und seit dem frühen Mittelalter dort abgebaut wurde.

In der Heilkunde fand Galmei wegen seiner austrocknenden Wirkung Anwendung.