Grundwasserleiter

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Ein Grundwasserleiter, auch Grundwasserhorizont oder Grundwasserträger, ist ein Gesteinskörper mit Hohlräumen, der zur Leitung von Grundwasser geeignet ist.

Begriffsbestimmung: Aquifer und Grundwasserleiter[Bearbeiten]

Eine weite Verbreitung hat inzwischen auch der aus dem englischen Sprachraum übernommene Begriff Aquifer (lat. aquifer „wassertragend“ bzw. „Wasserträger“ aus aqua Wasser und ferre tragen) erfahren; er wurde jedoch nicht in die für Deutschland gültige hydrogeologische Begriffsbestimmung nach DIN 4049-3 übernommen. Obwohl auch in Teilen der deutschen Fachwelt meist als Synonym zum Grundwasserleiter genutzt, umfasst ein Aquifer ausschließlich wassergesättigte Schichtenfolgen. Der Begriff Grundwasserleiter bezeichnet stattdessen einen Gesteinskörper, der geeignet ist, Grundwasser zu leiten, unabhängig davon, ob der Gesteinskörper wassergesättigt ist oder nicht. Diese Definition schließt also auch die ungesättigte Zone mit ein. Die Definition eines Aquifers bezieht sich im Gegensatz dazu nur auf die wassergesättigte Zone bzw. schließt die ungesättigte Zone aus. Daraus folgt, dass beide Begriffe höchstens im Einzelfall als Synonyme gebraucht werden können. Man kann jedoch davon ausgehen, dass bei der Verwendung des Begriffs Aquifer im deutschsprachigen Raum ein Grundwasserleiter gemeint ist.

Arten von Grundwasserleitern und Eigenschaften[Bearbeiten]

Es werden drei Arten von Grundwasserleitern unterschieden:

  1. Porengrundwasserleiter bestehen aus Locker- oder Festgestein, dessen Porenraum von Grundwasser durchflossen wird
  2. Kluftgrundwasserleiter bestehen aus Festgestein, sie enthalten durchflusswirksame Klüfte und Gesteinsfugen
  3. Karstgrundwasserleiter bestehen aus verkarsteten Karbonatgesteinen mit durchflusswirksamen Verkarstungen

Ein Grundwasserleiter wird geologisch durch wasserundurchlässige Schichten (z.B. Tone) begrenzt, die Aquifugen genannt werden.

Ihre Kenntnis und Erkundung ist wichtig für die Trinkwassergewinnung (siehe dazu Wasserhaltung) und die bergbauliche Grundwasserbeeinflussung (Tagebauentwässerung).

Wichtig für die Nutzung des Grundwassers ist die Permeabilität des Grundwasserleiters, die bei Lockergesteinen von seiner Porosität, bei Festgesteinen von deren Klüftigkeit abhängt. Diese wird im einfachsten Fall durch den Durchlässigkeitsbeiwert bestimmt. Die Transmissivität, definiert als Summe der Produkte von Durchlässigkeitsbeiwert und Mächtigkeit der jeweiligen grundwasserführenden Schichten, ist ein noch besseres Maß, wenn der Grundwasserleiter etwa aus mehreren Schichten unterschiedlicher Permeabilität besteht.