Gruppenkohäsion

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Gruppenkohäsion (von lateinisch cohaerere „zusammenhängen“) bezeichnet das Gemeinschafts- oder Zusammengehörigkeitsgefühl in einer sozialen Gruppe, das „Wir-Gefühl“ als emotionales Feld von Bindungen und Zusammenhalt zwischen den beteiligten Personen. Gruppenkohäsion als Phänomen wird vor allem in der Sozialpsychologie und ihren Anwendungsfeldern der Wirtschaftspsychologie, der Sportpsychologie, in der Organisationssoziologie sowie der Militärforschung untersucht. Die Bindung und Dynamik Einzelner innerhalb sozialer Systeme nimmt zentralen Platz in der Theorie der Gruppendynamik ein.

Aus einer hohen Gruppenkohäsion folgt idealerweise Teamgeist und bewirkt, dass einzelne Mitglieder ihre individuellen Bedürfnisse zu Gunsten eines Gruppenkontextes (Bewältigung einer Gruppenaufgabe, Erreichung eines Gruppenzieles etc.) zurückstellen. Dies geschieht nicht ohne – mehr oder weniger bewusstes – Nutzenkalkül. Die Zugehörigkeit zur jeweiligen Gruppe muss Vorteil für den Einzelnen versprechen. Dies kann allein daraus resultieren, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (höheren) Selbstwert innerhalb des jeweiligen sozialen Kontextes (beispielsweise: jeweilige Gesellschaft) ermöglicht (Gruppenstolz). Dazu muss sich diese „spezielle“ Gruppe von anderen Gruppen unterscheiden, im Innen- wie im Außenbild, und sich insofern klar abgrenzen.

Faktoren zur Bildung von Gruppenkohäsion[Bearbeiten]

  • Mechanismen der sozialen Vergleiche
  • Interaktionsfrequenz und -qualität
  • Homogenität der Gruppenmitglieder
  • Gegenseitige Abhängigkeit
  • Attraktivität der Gruppenmitgliedschaft
  • Konkurrenz gegenüber anderen Gruppen
  • Gefährdung der Gruppe in ihrem Bestand durch äußere Bedrohung
  • Wenig Optionen der Gruppenmitglieder, anderen Gruppen beitreten zu können