Heinrich Kurtzig

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Heinrich Kurtzig, Pseudonym Bogumil Curtius (geb. 02.05.1865 in Inowrocław, Preußen, gest. 17.06.1946 in Casablanca, Französisch-Marokko), war ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten]

Heinrich Kurtzig – Großvater mütterlicherseits des Literaturwissenschaftlers Stéphane Mosès – übernahm nach einer kaufmännischen Ausbildung die Leitung einer Fabrik in Inowrocław, das seit 1904 Hohensalza hieß. 1905 zog er nach Berlin, wo er 1907 eine Verlagsbuchhandlung gründete. Unter dem Pseudonym Bogumil Curtius gehörte er der Breslauer Dichterschule an. Anfangs eiferte er dem Humoristen Julius Stettenheim nach. In seinen späteren Werken beschreibt Kurtzig die Welt der Juden in der Provinz Posen, in der er aufgewachsen war. Insbesondere schildert er das Leben seines Vaters Aron Kurtzig, dem es als Zuwanderer in der Provinz Kujawien gelang, sich eine Existenz aufzubauen, die von Antisemitismus weitgehend verschont blieb.

Kurtzigs Buch Dorfjuden gehörte 1933 zu den Büchern, die bei der Bücherverbrennung von den Nationalsozialisten zerstört wurden. Trotzdem veröffentlichte Kurtzig noch 1934 im Leipziger Gustav-Engel-Verlag, in dem auch seine vorherigen Bücher erschienen waren, eine humoristische Nachdichtung von Homers Odyssee. 1939 emigrierte Kurtzig aus Deutschland und zog zur Familie seiner Tochter nach Marokko.