Heinrich Otto von Wülcknitz

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Baron Heinrich Otto von Wülcknitz, selten auch Wülknitz (geb. 1772 in Verdun, gest. 1866 in Lanke bei Bernau) war ein deutscher Kammerherr, Gutsbesitzer und Immobilienspekulant, welcher sich durch die Wülcknitzschen Familienhäuser einen Namen machte.

Leben[Bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten]

Von Wülcknitz entstammte dem alten, anhaltischen Adelsgeschlecht derer von Wülcknitz. Er war das einzige Kind des preußischen Majors Hans Heinrich Otto von Wülcknitz und dessen Ehefrau, Josephe Charlotte, geb. von Hahn Wülcknitz heiratete im Jahre 1820 Henriette Sophie Rosalie von Arnstedt (gest. 1861 in Bad Doberan). Das Ehepaar hatte mindestens eine Tochter, Klara von Wülknitz (geb. 10.09.1826, gest. 01.11.1850).

Karriere[Bearbeiten]

Von Wülcknitz diente als Landkavalier in Kartzow im Osthavelland. Er trat am 25. Oktober 1792 der Freimaurerloge Zu den drei Degen bei. Im Jahre 1793 wurde von Wülcknitz von König Friedrich Wilhelm II. zum Kammerherrn im preußischen Hofstaat ernannt. 1803 übernahm er die Dorfkirche Günterberg von der Familie von Sparr. Er arbeitete beruflich als Kammergerichtsrat. Im Jahre 1809 tauschte er mithilfe eines Vertrags das ihm gehörende Gut Henseberg bei Königsberg in der Neumark durch ein anderes Gut aus.

Nach dem Tode seines Vaters erbte von Wülcknitz zahlreiche Gebäude und Gebiete, unter anderem ein Komplex in Berlin-Mitte und mehrere märkische Rittergüter, darunter das Schloss Lanke, das Rittergut Ützdorf und das Rittergut Kartzow. 1820 ließ er in Sophienstädt die Rosalienstraße, eine Anlehnung an seine Frau, errichten. In den Jahren 1820 bis 1824 ließ er auf dem Komplex in Berlin zahlreiche Miethäuser errichten, um die dortige Wohnungsnotlage auszunutzen. Für ihn waren die mehrstöckigen Unterkünfte ein gutes Geschäft, doch brachten sie ihm auch viel Kritik und Ärger mit den Behörden ein. Da die Mietwohnungen teils unter sehr schlechten Bedingungen errichtet wurden, entwickelte sich das Gebiet schnell zu einem sozialen Brennpunkt. 1826 entschloss er sich, das Schloss Lanke und das Rittergut Ützdorf an den Grafen Friedrich Wilhelm von Redern zu verkaufen. Nachdem es sichtlich wurde, dass er von den Mietern der Wülcknitzschen Familienhäuser keine Miete erlangen würde, gab er auf und setzte sich nach Paris ab.

Von Wülcknitz kehrte später wieder nach Berlin zurück und erwarb bis 1862 Abschnitte der dortigen Andreasstraße, die er auch bebaute. Eine Forderung, diesen Straßenabschnitt in Wülknitzstraße zu benennen, wurde abgelehnt. Bis 1863 gehörten ihm die Grundstücke 13–16 der Andreasstraße und bis 1865 nur noch die beiden Grundstücke nördlich der Trasse der Lange Straße.