Horaz

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Horaz (* 08.12.65 v. Chr. in Venusia; † 27.11.8 v. Chr.), eigentlich Quintus Horatius Flaccus, war neben Vergil, Properz, Tibull und Ovid einer der bedeutendsten römischen Dichter der Augusteischen Zeit. Seine philosophischen Ansichten und dicta gehörten bis in die Neuzeit zu den bekanntesten des Altertums und erfuhren reichhaltige Rezeption in Humanismus und Klassizismus. Horaz führte die klassische Literatur seiner Zeit zu neuen Höhen und war besonders für den englischen Klassizismus das bedeutendste antike Vorbild.

Leben[Bearbeiten]

Über das Leben des Dichters Horaz ist relativ viel bekannt. Dies liegt nicht in erster Linie an sekundärer biographischer Tradition, die mit Beschreibungen in der Vita Suetons im zweiten Jahrhundert einsetzte. Hauptquelle für die Biographie des Dichters bilden vielmehr Selbstaussagen. Sie dienten Horaz in zahlreichen Kontexten als Vorlagen für seine Philosophie und metapoetischen Überlegungen. Diese Selbstaussagen verweisen auf zeitgenössische Ereignisse und Zustände, auf die der Dichter Bezug nimmt, und helfen so, ihn in einen Kontext einzuordnen und seine Vita zu rekonstruieren. Einen dritten Hinweis auf sein Leben bietet seine literarische Arbeitsweise, wozu die Auswahl seiner Motive und Verarbeitung seiner Stoffe gehört. Horaz zeigt sich selbst agierend im Alltagsgeschehen, welches Leser der Folgezeit auf Ereignisse seiner Zeit verweist, und bietet besonders in den Satiren Abbildung zeitgenössischer Beziehungen und Alltäglichkeiten, wozu ihm – nach Eigenaussagen – programmatisch der Satirendichter Lucilius als Vorbild diente.

Quellen[Bearbeiten]

  • Michael von Albrecht: Geschichte der römischen Literatur von Andronicus bis Boethius und ihr Fortwirken. Band 1. 3., verbesserte und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-026525-5, S. 599–624