Hundertjähriger Krieg

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Als Hundertjähriger Krieg (frz. La guerre de Cent Ans, Hundred Years’ War) wird die Zeit von 1337 bis 1453, bezogen auf den zu dieser Zeit herrschenden bewaffneten anglofranzösischen Konflikt sowie den ebenfalls zu der Zeit stattfindenden französischen Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons (1410 bis 1419) bezeichnet. Hintergrund der andauernden Kämpfe bildeten

  1. ein lehensrechtlicher Streit um die Besitzungen und die Rolle der englischen Könige als Herzöge von Aquitanien im Königreich Frankreich,
  2. der sich daran anschließende Streit um die Thronfolge in Frankreich zwischen dem englischen König Edward III. (Haus Plantagenet) und dem französischen König Philippe VI. (Haus Valois) sowie
  3. ein innerfranzösischer Konflikt um Macht und Einfluss zwischen den Parteien der Armagnacs und der Bourguignons.

Letzten Endes waren es die Valois, die siegreich aus der langjährigen Auseinandersetzung hervorgingen.

Der Hundertjährige Krieg trug entscheidend zur endgültigen Herausbildung eines eigenen Nationalbewusstseins sowohl bei den Franzosen als auch bei Engländern bei, wie auch zu einer abschließenden Aufspaltung von Frankreich und England in zwei separate Staatswesen. Außerdem wurden viele technische Neuerungen der Kriegführung eingeführt, zum Beispiel schwere Artillerie in der Schlacht von Castillon (1453), die die erste europäische Feldschlacht war, die mit Schießpulver entschieden wurde.