Hungersnot in Nordkorea 1994–1998

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Die Hungersnot in Nordkorea 1994–1998 wird in Nordkorea als Beschwerlicher Weg oder der Weg des Leidens bezeichnet und beschreibt eine Periode der massenhaften Lebensmittelknappheit und des Hungers im Land. Politisch fällt die Hungersnot mit dem Ende der Herrschaft von Staatsgründer Kim Il-sung sowie den ersten Jahren der Herrschaft von Kim Jong-il zusammen. Als Gründe gelten Ernteausfälle sowie die Einstellung von Hilfszahlungen aus dem Ausland nach dem Zusammenbruch des Ostblocks sowie die weitverbreitete Misswirtschaft des Regimes. Verlässliche Zahlen zu der Anzahl an Toten, die durch die Hungersnot starben, sind nicht vorhanden und die Erinnerung daran wird im Land bis heute unterdrückt. Hochrechnungen aufgrund der Erzählungen von nordkoreanischen Flüchtlingen gingen ursprünglich von 2 bis 3 Millionen Toten bei einer Bevölkerung von etwas über 22 Millionen aus. Damit würde sie zu den schwersten Hungersnöten des 20. Jahrhunderts zählen. Da die meisten Flüchtlinge allerdings aus den besonders betroffenen Norden des Landes stammen, könnten diese Schätzungen zu hoch gegriffen sein. Die niedrigsten Schätzungen gehen von 200.000 Toten aus. Eine ausführliche Datenanalyse des United States Census Bureau der Volkszählungen in Nordkorea von 1993 und 2008 ging 2011 von einer erhöhten Sterblichkeit in der Periode der Hungersnot von 500.000 bis 600.000 aus.