Integration (Soziologie)

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Der Begriff Integration ist vom Lateinischen integratio (Erneuerung) abgeleitet und bedeutet in der Soziologie die Ausbildung

  • einer Wertgemeinsamkeit mit einem Einbezug von Gruppierungen, die zunächst oder neuerdings andere Werthaltungen vertreten, oder
  • einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit einem Einbezug von Menschen, die aus den verschiedensten Gründen von dieser ausgeschlossen (exkludiert) und teilweise in Sondergemeinschaften zusammengefasst waren.

Integration hebt den Zustand der Exklusion und der Separation auf. Integration beschreibt einen dynamischen, lange andauernden und sehr differenzierten Prozess des Zusammenfügens und Zusammenwachsens. Gegenbegriff hierzu ist Desintegration. Integration wird auch als Form der Akkulturation betrachtet.

Absolute und relationale Integration[Bearbeiten]

Nach Jürgen Friedrichs kann man zwischen relationaler und absoluter Integration unterscheiden. Relationale Integration bezieht sich somit auf ein einzelnes Element und darauf, wie es in eine größere Einheit integriert ist. Absolute Integration hingegen bezieht sich auf die übergeordnete Einheit und kann als Maß des gesamten Zusammenhalts aller Einheiten zueinander gelten.

Sozialintegration und Systemintegration[Bearbeiten]

Nach David Lockwood ist es ein Unterschied, ob man von der Integration einzelner Menschen und Gruppen in die Gesellschaft spricht oder von der Integration einzelner gesellschaftlicher Subsysteme. Den Zusammenhalt gesellschaftlicher Subsysteme (z.B. das Wirtschaftssystem, Rechtssystem usw.) nennt Lockwood Systemintegration. Die Integration einzelner Menschen in die Gesellschaft wird von ihm als Sozialintegration beschrieben.