Isabella II. (Spanien)

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Isabella II. María Luisa, spanisch Isabel de Borbón y Borbón-Dos Sicilias oder Isabel II de España (* 10.10.1830 in Madrid; † 09.04.1904 in Paris), war von 1833 bis 1868 Königin von Spanien. Sie war eine Tochter Ferdinands VII. und folgte ihm nach dessen Tod 1833 aufgrund der von ihm erlassenen Pragmatischen Sanktion auf den Thron. Die Regentschaft führte zunächst ihre Mutter Maria Christina, die ihrer Tochter durch ihre Verbindung mit den liberalen Parteien gegen den Aufstand von Ferdinands Bruder Don Carlos, der ebenfalls den Königstitel anstrebte, die Herrschaft sicherte. Nachdem Maria Christina 1840 Spanien hatte verlassen müssen, übernahm der General Baldomero Espartero bis 1843 die Regentschaft. Im November 1843 wurde Isabella für majorenn („mündig“) erklärt und im Oktober 1846 gegen ihren Willen mit ihrem Vetter Francisco de Asís verheiratet. Parteikämpfe, häufige Regierungswechsel und Aufstände füllten ihre Regierungszeit aus. Hohe Militärführer hatten einen ungewöhnlich großen Einfluss. So wechselten sich Generäle wie Espartero, Ramón María Narváez und Leopoldo O’Donnell als Ministerpräsidenten ab. Die Jahrzehnte ihrer Herrschaft, die in der Geschichtswissenschaft als isabellinische Epoche bezeichnet wird, konnte die Königin selbst nicht maßgeblich mitgestalten. Die überkommene Herrschaftsform ging in eine konstitutionelle Monarchie über. Damit einher ging eine „von tiefen Erschütterungen begleitete revolutionäre Umwandlung der alten Rechts-, Wirtschafts- und Gesellschaftsformen in eine Ordnung bürgerlich-liberalen Charakters“. Auf internationaler Ebene war Spanien damals zu einer zweitrangigen Kolonialmacht herabgesunken. Im September 1868 machte eine Erhebung, zu der sich die verschiedensten Parteiführer verbündet hatten, Isabellas Herrschaft ein Ende. Sie flüchtete nach Frankreich und entsagte im Juni 1870 zugunsten ihres Sohns Alfons XII. der Krone. Dieser bestieg Ende 1874 den Thron. Hierauf kehrte Isabella nach Spanien zurück, lebte aber meist in Paris.