Kapitalist

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Kapitalist meint meist eine Person, die über ökonomische Werte (Kapital) verfügt, die sie planmäßig dazu einsetzt, um einen größeren Wert zurückzuerhalten. Der Kapitalist übernimmt für den Investitionsprozess selbst das Risiko. Der Ausdruck Kapitalist kann auch benutzt werden, um auf einen Anhänger des Kapitalismus zu referieren.

Etymologie[Bearbeiten]

Laut Duden trägt das Wort Kapitalist heute die Bedeutung ,jemand, der Kapital besitzt‘ oder ,Anhänger des Kapitalismus‘. In beiden Fällen wird es meist abwertend benutzt. Etwas veraltet kann es auch meinen ,jemand, dessen Einkommen (überwiegend) aus Zinsen, Renten oder Gewinnen besteht‘.

Das Wort Kapital in seiner Bedeutung ,Vermögen, (zinstragende) Geldsumme‘ geht auf das lateinische Wort capitalis zurück. Dieses bedeutete ,den Kopf, das Leben betreffend, hauptsächlich‘ oder ,wichtig‘. Im Mittellateinischen findet es sich als Substantivierung ,bewegliches Gut, Wert, Grundsumme‘. Auf capitalis beruht das italienische capitale ,Wert, Grundsumme, Vermögen in Geld, Reichtum’; daraus wird im 16. Jahrhundert Kapital entlehnt. Kapital ersetzte zunehmend frühere Ausdrücke wie Hauptgut bzw. spätmittelhochdeutsche Ausdrücke wie houbetguot, houbetsumme, houbetgelt. Im 16. Jh. wurde in deutschen Texten mitunter die altvenezianische Form cavedal benutzt.

Im 17. Jahrhundert konnte Kapitalist ,Geldbesitzer' bedeuten und im 18. Jh. ,Unternehmer, Besitzer von Produktionsanlagen

Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache gibt relativ zum DWDS-Korpus an, dass das Wort Kapitalist seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts öfter benutzt wurde und dass sich diese Tendenz gegen Ende des 19. Jahrhunderts allmählich umkehrte.

Quellen[Bearbeiten]

  • Gerhard Köbler: Deutsches Etymologisches Rechtswörterbuch, 1995