Kolloid

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Als Kolloide (von gr. kóllaLeim“ und eidos „Form, Aussehen“) oder Kolloiddispersion werden Teilchen oder Tröpfchen bezeichnet, die im Dispersionsmedium (Feststoff, Gas oder Flüssigkeit) fein verteilt sind. Die Größe der einzelnen Teilchen liegt im Bereich von einem Nanometer bis zu einem Mikrometer.

In diesem Größenbereich liegen viele Moleküle sowie die meisten Viren.

Neben der Größe der Teilchen ist auch ihre gleichmäßige Verteilung für ein kolloidales System kennzeichnend, die sich nicht oder nur langsam ändert. Sind die Teilchen beweglich (etwa in einem flüssigen Dispersionsmedium), so zeigen sie Brownsche Bewegung.

Je nach Bindungsart zwischen den Atomen der Kolloide können unterschieden werden:

  • Dispersionskolloide enthalten Teilchen, die durch Zerkleinerung, Kondensation oder Peptisation von beliebigen (lyophoben) Stoffen entstanden sind, die sich nicht im Dispersionsmedium lösen, z.B. Tonkolloid in Wasser. Eine elektrostatische oder sterische Stabilisierung mit Schutzkolloiden ist notwendig, um eine Auflösung oder Aggregation zu verhindern. Ein thermodynamisches Gleichgewicht liegt nicht vor.
  • Molekülkolloide enthalten Teilchen die typischerweise aus etwa 100 Atomen bestehen, die über Hauptvalenzen gebunden sind. Beispiele sind Heteropolysäuren, Polysaccharide und Polyphosphate. Der Aufbau entspricht niedermolekularen Substanzen.
  • Assoziationskolloide/ Mizellkolloide enthalten Mizellen, die sich ab einer bestimmten Massenkonzentration selbsttätig, d.h. ohne Mitwirkung von Schutzkolloiden oder Peptisatoren, bilden. Beispiele sind Seifen, Tenside und manche Farbstoffe

Kolloidale Suspensionen haben große Bedeutung in der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie und in der Grundlagenforschung, insbesondere in der statistischen Physik. Die Kolloidchemie ist der Bereich der Chemie, der sich mit ihren stofflichen Eigenschaften befasst.