Komödie

Aus Twilight-Line Medien

Eine Komödie (im 15. Jahrhundert von gleichbedeutend lat. cōmoedia, von gr. kōmōdía von kōmōdós „komischer Schauspieler“ und „Lustspieldichter“, ursprünglich „wer am Dionysosfest Spottlieder vorträgt“) ist ein Drama mit oft erheiterndem Handlungsablauf, das für den Helden glücklich endet. Die unterhaltsame Grundstimmung entsteht durch eine übertriebene Darstellung menschlicher Schwächen, die neben der Belustigung des Publikums auch kritische Zwecke haben kann.

Die Zuschauer fühlen sich zu den Figuren auf der Bühne entweder hingezogen, weil sie sich in ihnen wiedererkennen, oder aber sie blicken auf sie herab und verlachen sie, weil sie Schwächen haben, die es zu vermeiden gilt, oder weil sie einer niederen Gesellschaftsschicht angehören. Schwankt diese Haltung gegenüber den komischen Figuren, spricht man von einer Tragikomödie.

Das Charakteristikum des Heiteren wurde oft in den Vordergrund gerückt, um den Sachverhalt abzuschwächen, dass die Komödie die „schlechteren Menschen“ (Aristoteles) auf die Bühne bringen sollte, seit der Neuzeit also nach allgemeiner Auffassung die nicht adligen bürgerlichen Figuren. Martin Opitz erklärte etwa: „Die Comedie bestehet in schlechtem wesen vnnd personen“ – sie zeige also „Knechte“ statt „Potentaten“ (Von der Deutschen Poeterey, 1624). Im Zuge der bürgerlichen Emanzipation gibt es seit dem 18. Jahrhundert Varianten der „Komödie“, die kaum oder gar nicht heiter sind, aber bürgerliches Personal haben, wie die Opéra comique, die Rührende Komödie oder das Rührstück.

Geschichte der Komödie[Bearbeiten]

Komödie im alten Griechenland[Bearbeiten]

Die heutige Komödie basiert auf der antiken griechischen Komödie, deren Anfänge bis vor das 6. Jahrhundert vor Christus zurückreichen. Das griechische Wort Komodia ist ein Kompositum aus Komos (Umzug) und ado (singen), also singender Umzug, und bezeichnet (so jedenfalls eine Forschungsmeinung) die ausgelassene Verehrung des Fruchtbarkeitsgottes Dionysos, dem die Satyrn und Mänaden im Rausch folgten. Der Dionysoskult war so beliebt, dass er im 6. Jahrhundert zum Staatskult in Athen erhoben wurde. Die konkurrierende Ableitung des Wortes von griech. kome (Dorf) ist ein Produkt hellenistischer Gelehrsamkeit, die mit Spekulationen über die Entstehung des Komos im Rahmen dörflicher Feste (der sogenannten ländlichen Dionysien) zusammenhängt, aber sprachlich nicht haltbar ist.

Regelmäßige Uraufführungen von Komödien fanden vor allem in Athen statt, im Rahmen der Dionysosfeste, an denen alle vier Jahre vier Tage lang zu den großen Dionysien Aufführungen stattfanden. Am ersten Tag wurden fünf Komödien aufgeführt, dann je drei Tragödien mit einem Satyrspiel am Ende.

Bei der attischen Komödie werden drei Phasen oder Epochen unterschieden: die Alte Komödie, deren bekanntester Autor Aristophanes ist, die Mittlere Komödie, von der nur Autorennamen, aber keine Theaterstücke erhalten geblieben sind, und die Neue Komödie, als deren bedeutendster Vertreter Menander gilt. Charakteristisch für die Alte Komödie ist eine oft ätzende Kritik an gesellschaftlichen und politischen Zuständen, verbunden mit Angriffen gegen lebende Personen, sowie eine meist nur locker gefügte Handlung, während die Neue Komödie mehr von der Komik der dargestellten Handlung lebt. Die attischen Komödien, besonders die von Menander und seinen Zeitgenossen, wurden im 3. Jahrhundert v. Chr. auch in Rom bekannt und beliebt.