Rom

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Rom ist die Hauptstadt Italiens, Hauptort der Region Latium und historische Hauptstadt des Römischen Reichs und des Kirchenstaats. Die Stadt liegt am Fluss Tiber etwa in der Mitte der Apenninhalbinsel. In Rom leben 3 Mio. Einwohner bzw. ca. 4 Mio. Einwohner in der Agglomeration ist sie die größte Stadt Italiens sowie die drittgrößte der Europäischen Union. Zudem ist Rom mit einem Gemeindegebiet von 1.287,36 km² auch die flächenmäßig ausgedehnteste Stadt des Landes.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde Rom erstmals vom Dichter Tibull Ewige Stadt genannt. Diese Bezeichnung, ursprünglich eine Antonomasie, wurde zu einem Ehrennamen für die Stadt wegen der Bedeutung in ihrer bis heute drei Jahrtausende umspannenden Geschichte. Die Römer praktizierten die Legende nach der Rom im Jahr 753 v. Chr. gegründet wurde, die Stadt ist jedoch wahrscheinlich älter. Nachdem der Einfluss der Etrsuker abgeschüttelt war, etablierte sich Rom als ein unabhängiger Stadtstaat, welcher im Laufe der Jahrhunderte Italien und den größten Teil des antiken Mittelmeerraums in Besitz nehmen konnte. Das in Rom entstandene Latein, gesprochener Dialekt und italische Sprache, hat sich durch die Expansion über ganz Italien und vor allem im südwestlichen Mittelmeerraum verbreitet und dort die lokalen Sprachen fundamental beeinflusst. Dies führte zur Entstehung der romanischen Sprachen. Das klassische Latein konnte sich als lingua franca bis in die Neutzeit in der Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Theologie, Politik und Diplomatie halten. Das antike römische Stadtrecht hat bis heute einen bedeutenden Einfluss in den europäischen Rechtsordnungen hinterlassen.

Rom verlor nach den Niedergang des Weströmischen Reiches an Bevölkerung und politischem Einfluss, ar aber durch das Mittelalter und die Neuzeit ein Zentrum der christlichen Religion und bildet bis heute eines der Zentren des Abendlandes. Nachdem 1871 italienische Truppe Rom erobrten, ist die Stadt wieder Teil eines vereinigten Italiens bis zu den Alpen. Senat, Abgeordnetenkammer, Präsident, Regierung und Verfassungsgerichtshof der italienischen Republik haben ihren Sitz in Rom, die heute auch Verwaltungssitz der Region Latium und der Metropolregion Rom Hauptstadt, die 2015 die vorherige Provinz Rom ersetzte. Rom ist in 15 municipi aufgeteilt.

Roma capitale („Rom Hauptstadt“) hat einen besonderen Status als Gemeinde. In den Stadtgrenzen befindet sich der Staat Vatikanstadt. Diese ist ein unabhängiger Binnenstaat und Sitz des Papstes, er ist der Bischof von Rom. Er ist Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sowie des Heiligen Stuhls. Letzterer bildet ein eigenständiges Völkerrechtssubjekt, womit die Stadt Rom seit 1834 zwei von drei nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekten beherbergt. Außerdem haben dort die UNO-Unterorganisationen FAO, IFAD und WFP ihren Sitz.

Rom ist reich an bedeutenden Bauten und Museen, die Stadt ist Ziel zahlreicher Touristen. Die Alstadt, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der UNESCO im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe erklärt.

Name[Bearbeiten]

Etymologie[Bearbeiten]

Der älteste Beleg des Namens findet sich auf der Cista Ficoroni aus dem späten 4. Jahrhundert v. Chr. Doch bereits in der etwa bei Dionysios von Halikarnassos erhaltenen, indirekten griechischen Überlieferung des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. begegnet der Name in der Form Rhṓmē, so bei Hellanikos von Lesbos, Antiochos von Syrakus und Damastes von Sigeion. Im Althochdeutschen bestanden die Namen Rōma und Rūma, im mittelhochdeutschen benutzte man meist Rōme oder Rome, kannte aber auch schon die kurze Form Rōm und Rom. Die Etymologie des Wortes Roma selbst ist ungeklärt, doch werden hierzu seit der Antike unterschiedliche Theorien erörtert.

Neben rein mythischen Erklärungen die die Gründungssage mit der griechischen Mythologie verknüpfen, stehen in der antiken Namenserklärung die Geschichte um Romulus und Remus im Vordergrund. Erstmals fand sich die Erzählung bei Deokles von Peparethos, die zumindest für Plutarch als besonders glaubwürdig und belegt galt, führte den Namen auf Romulus, den Gründer der Roma quadrata zurück, flocht aber den ficus Ruminalis, einen schattenspendenden Feigenbaum auf dem späteren Forum ein. Der Name wurde wiederum entweder von Romulus hergeleitet oder vom altlateinischen Wort ruma für die säugende Brust, was sich in die Geschichte mit den von der Wölfin gesäugten Zwillingen fügte.

Die „Ewige Stadt“[Bearbeiten]

Nachdem bereits in der späten Republik der Dichter Tibull für Rom die Umschreibung „die ewige Stadt“ gefunden hatte, wurde diese Vorstellung weiter entwickelt. So durch den römischen Dichter Vergil (70–19 v. Chr.), der nach dem Vorbild Homers die Aeneis verfasste, die eine Erzählung der Vorgeschichte und Bedeutung Roms darstellt. Dieses Buch wurde schon in jener Zeit zu einem Lehrbuch an römischen Schulen und gilt als das Nationalepos der Römer. Der Gott Jupiter prophezeit in diesem Werk die Ewigkeit Roms, dem keine räumlichen oder zeitlichen Grenzen gesetzt seien.

Auch am Ende der Kaiserzeit (Mitte bzw. Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.) sprechen einige Autoren vom nie untergehenden Rom. Der Offizier und Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus (um 330–395 n. Chr.) begründet in seiner Lebensanalogie die Ewigkeit Roms damit, dass virtus ‚Kraft‘, ‚Tugend’ und fortuna ‚Glück’ bei der Gründung einen Bund ewigen Friedens geschlossen hätten, welcher garantiert, dass Rom, solange Menschen leben, bestehen wird. Auch der Jurist und hohe Beamte Aurelius Prudentius Clemens (348–nach 405) verglich die Idee des Ewigen Rom mit der Idee des christlichen Rom. Das Römische Reich habe, so Prudentius, die Menge der Völker geeint und mit seinem Frieden den Christen den Weg bereitet. Weiterhin sei Rom nicht seiner Kraft beraubt oder gealtert, sondern könne immer noch zu den Waffen greifen, wenn die Kriege riefen.

Geographie[Bearbeiten]

Geologie[Bearbeiten]

Ausdehnung des Stadtgebietes[Bearbeiten]

Rom liegt in der Mitte Italiens bzw. der Apenninhalbinsel am Tiber, unweit des Tyrrhenischen Meeres, durchschnittlich 37 Meter über dem Meeresspiegel. In mehreren Windungen fließt der Tiber in südlicher Richtung durch die Stadt. Im Norden mündet im Stadtteil Parioli der Aniene in ihn. Die weitere Umgebung ist die Campagna Romana oder kurz Campagna. Im Osten Roms befinden sich die Abruzzen, im Nordosten die Sabiner Berge und im Südosten die Albaner Berge.

Die Metropolitanstadt Rom grenzt im Norden an die Provinz Viterbo und die Provinz Rieti, im Osten an die Provinz L’Aquila in der Region Abruzzen sowie im Süden an die Provinz Frosinone und die Provinz Latina.

Stadtgliederung[Bearbeiten]

Rom gliedert sich in vier Stadtbezirke, 15 Munizipien und 155 Stadtbereiche.

Die 15 (bis zum 11.03.2013 waren es 19) Munizipien sind: (1) Municipio I (mit der Altstadt Centro Storico, Prati und weiteren alten Stadtteilen), (2) Parioli und Nomentano – San Lorenzo, (3) Monte Sacro, (4) Tiburtina, (5) Prenestino und Centocelle, (6) delle Torri, (7) San Giovanni und Cinecittà, (8) Appia Antica, (9) EUR, (10) Ostia, (11) Arvalia Portuense, (12) Monte Verde, (13) Aurelia, (14) Monte Mario und (15) Cassia Flaminia.

Die Altstadt (Municipio 1) ist in 22 Rioni (Stadtteile) eingeteilt, die teilweise bis in die Antike zurückgehen. Sie haben verwaltungstechnisch keine Bedeutung mehr.

Der alte Municipio 14 wurde 1992 ausgemeindet und ist heute die selbständige Stadt Fiumicino.

Einen realistischen Überblick über die historische Stadt vermittelt auch das 16 × 17 m große Gips-Modell Plastico di Roma Antica im Museo della Civiltà Romana im Maßstab 1:250.