Kommune (Norwegen)

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Kommune ist in Norwegen die Bezeichnung für die unterste bzw. lokale Ebene der staatlichen Verwaltung. Sie ist ein Gebiet, das eine eigene politische und verwaltungstechnische Einheit ausmacht. In Deutschland, Österreich und der Schweiz entsprechen ihnen die (politischen) Gemeinden.

Die Provinzen (norw. fylke) sind den Kommunen übergeordnet und diese der norwegische Staat.

Kommunen können in mehrere Kirchengemeinden und Schulkreise eingeteilt sein. Diese entsprechen teilweise den Grenzen früherer Kommunen.

Organisation und Aufgaben[Bearbeiten]

Es gibt zwei Arten von Kommunen: In vielen Kommunen gibt es einen auf vier Jahre vom Volk gewählten Kommunalvorstand (kommunestyre), der einem Gemeinde- bzw. Stadtrat gleicht, und ein weiteres Gremium namens Formannskap (Präsidium). Die Mitglieder dieses Gremiums werden vom Kommunalvorstand aus den eigenen Reihen gewählt. Sie können ohne den Kommunalvorstand den Jahreshaushaltsplan oder Steuerbeschlüsse verabschieden. In anderen Kommunen gibt es keine Formannskap. Es wird stattdessen ein Kommuneråd gebildet. Der Bürgermeister wird Ordfører (bokmål) beziehungsweise Ordførar (nynorsk) genannt. Er und sein Stellvertreter wird nicht direkt vom Volk, sondern von den Mitgliedern des Kommunalvorstands gewählt. In Kommunen mit Formannskap müssen sowohl der Bürgermeister als auch der Stellvertreter Mitglied des Formannskaps und somit auch des Kommunalvorstands sein, in den restlichen Kommunen müssen sie nur Teil des Kommunalvorstands sein, aber nicht des Kommuneråds.

Alle norwegischen Kommunen sind einander gleichgestellt. Sie sind verantwortlich für das Grund- und das untere Sekundarschulwesen, die sozialen Einrichtungen, den kommunalen Straßenbau, die Wasserversorgung und Abwasserregulierung sowie die Flächennutzungsplanung. Sie finanzieren sich aus eigener Steuererhebung und aus Vergabe von zentralen Mitteln.