Kreuzer (Schiffstyp)

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Der Begriff Kreuzer bezeichnet einen Typ von Kriegsschiffen mittlerer Größe. Er hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17. Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Aufgaben in Kriegszeiten waren Aufklärung, Vorposten- und Blockadedienst, Handelsstörung, Operationen an feindlichen Küsten, Überwachung von Seewegen, Präsenz und das Aufspüren und Bekämpfen feindlicher Kreuzer. In Zeiten des Friedens wurden sie meist zur Sicherung von Macht- und Sicherheitsinteressen in den zugewiesenen Seegebieten eingesetzt. Während der Segelschiffära führten diese Aufgaben überwiegend Fregatten durch, aber auch Korvetten, eher selten auch Linienschiffe, wenn stärkere Einheiten benötigt wurden oder eine schwächere nicht verfügbar war.

Der Kreuzer wurde ca. um 1860/70 zum Schiffstyp, als die Segelfregatte veraltete war und dampfbetriebene Schiffe, die an deren Stelle traten, Kreuzer genannt wurden. Die ersten Kreuzer waren mit leichter bis mittlerer Artillerie bewaffnet und nur schwach gepanzert. Sie hatten eine große Reichweite und waren sehr schnell. Die Eigenschaften bzgl. Panzerung, Anrrieb und Bewaffnung folgten der Regel "stärker zu sein als alle schnelleren Einheiten und schneller zu sein als alle stärkeren Einheiten". Im 19. Jahrhundert agierten sie in europäischen Gewässern primär als Handelsstörer, oder stärkten Schlachtgeschwader als Aufklärer. In weiter entfernten Gebieten waren sie bestens geeignet, als größte lokale Einheit (Flaggschiff eines kleinen Geschwaders) Stärke zu demonstrieren.

Situation in Deutschland[Bearbeiten]

In den Anfangsjahren der deutschen Marinen wurden in Anlehnung an die Segelschiffzeit die Klassifizierungen der mittelgroßen Schiffstypen in Gedeckte Korvetten und Glattdeckskorvetten (auch Ungedeckte Korvetten) vorgenommen. Ab 1884 wurden für diese Schiffe dann die Bezeichnungen Kreuzerfregatte und Kreuzerkorvette verwendet. Charakteristisch für die Schiffe dieser Klassifizierung war die vorhandene Hilfsbesegelung. Für Neubauten ohne Hilfsbesegelung wurde in dieser Zeit bereits der Begriff Kreuzer verwendet und in technischer Hinsicht nach der Art der Panzerung in ungeschützte Kreuzer, geschützte Kreuzer oder Panzerkreuzer (auch Panzerdeckskreuzer) unterschieden.

Ab 1893 ordnete die Kaiserliche Marine Kreuzer in vier Klassen (I. bis IV.) ein:

1899 erfolgte eine erneute Umklassifizierung. Aus den Schiffen der I. und II. Klasse gingen die sog. Großen Kreuzer hervor. Die Schiffe der unteren III. und IV. Klasse stellten die Kleinen Kreuzer. Die Großen Kreuzer wurden etwa ab 1906/07 dann nochmals in Große Kreuzer, Panzerkreuzer und Schlachtkreuzer unterschieden, wobei sich die Schlachtkreuzer in Bauart und Einsatzzweck zunehmend von der Charakteristik des Kreuzers entfernten. Die Einteilung der Kleinen Kreuzer wurde nach 1900 nicht weiter verändert. Die k. u. k.-Marine verwendete für ihre modernen kleinen Kreuzer auch die Bezeichnung Rapidkreuzer.