Kuren

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Die Kuren (lettisch kursi, kurši, nehrungskurisch Kursenieki, Kāpenieks) waren ein baltischer Volksstamm im heutigen westlichen Lettland und Litauen und wahrscheinlich im Kaliningrader Gebiet (Nordhälfte des ehemaligen Ostpreußens).

Name[Bearbeiten]

Ihr Name leitet sich vielleicht vom indoeuropäischen krs ab und bedeutet möglicherweise „schnell zu See“. Sie gaben dem Kurischen Haff und der Kurischen Nehrung den Namen.

Siedlungsgebiet[Bearbeiten]

Überblick[Bearbeiten]

Wie auch heute noch etliche Toponyme belegen, siedelten die Kuren ursprünglich entlang der Ostseeküste: vom Fuße der Kurischen Nehrung – etwa ab dem heutigen Selenogradsk (Russland) – über das nordwestliche Litauen bis hinauf in den Westen des heutigen Lettlands, dem Kurland (lett. Kurzeme).
Die südlichen kurischen Landschaften Lamotina (Gbt. um Šilutė (lit.)/Heydekrug (dt.)), Pilsaten (um Klaipėda/Memel), Megove (um Palanga/Polangen), Duvzare (Gbt. bis zur lettischen Grenze) sowie Ceclis (Niederlitauen) liegen alle in Litauen.

Wo das Kurland an seinem östlichen Rand auf die Region (Semgallen, Lettland) trifft, überschnitt sich das Siedlungsgebiet der Kuren mit dem der Semgallen, an seinem südöstlichen Rand (Niederlitauen) mit dem der Samogiten; und an seinem südlichen Rand (Schalauen, Litauen/Kaliningrader Gebiet bzw. Gebiete beiderseits der Memel) mit dem der prußischen Schalauer. Diese drei Nachbarstämme gehörten ebenfalls zu den Balten. Den äußersten Norden ihres Gebiets dagegen teilten sich die Kuren mit dem finnougrischen Volksstamm der Liven.

Quellen[Bearbeiten]

  • Franz Tetzner: Die Kuren in Preußen. In: Globus, Band LXXV, Nr. 6, vom 4. Februar, Braunschweig 1899, S. 89–96