Lakota (Sprache)

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Die Lakota-Sprache (auch Lakhota) oder Lakȟótiyapi in Lakota gehört zur Familie der Sioux-Sprachen, die vom Volksstamm der Lakota gesprochen wird. Sprachlich eng verwandt sind die Dakota-Dialekte (Yankton-Yanktonai und Santee-Sisseton), die Sprecher verstehen sich problemlos untereinander. Im Film Der mit dem Wolf tanzt (Lkt.: Šuŋgmánitu tȟáŋka ób wačhí) kann man authentisches – und teilweise auch korrektes – Lakota hören. Auch die Indianer in der RTL-Neuverfilmung der Winnetou-Trilogie sprechen halbauthentisch Lakota. Allerdings ist Winnetou ein Mescalero-Apache. In der Realität spricht dieser Indianerstamm die Mescalero-Chiricahua-Sprache, die dem Navajo eng verwandt ist und einer völlig anderen Sprachfamilie angehört als das Lakota.

Sprecherzahl und Sprachsituation[Bearbeiten]

Das Lakota ist, wie alle Sioux-Sprachen, akut vom Aussterben bedroht. Heute gibt es vielleicht noch fünf- oder sechstausend Sprecher des Lakota, wobei die Zahlen eher optimistisch sind. Die meisten Sprecher sind mittleren oder fortgeschrittenen Alters. Es gibt fast keine Kinder mehr, die Lakota als Muttersprache lernen.

Anders als viele kleinere Sprachen hat Lakota allerdings realistische Überlebenschancen. Ein Meilenstein ist die Standardisierung der Schriftsprache durch SLO (Standard Lakota Orthography). Das Lakota Language Consortium gibt seit 2004 Lehrbücher in SLO für Lakota als Zweitsprache heraus, zusammen mit einem Curriculum für die Schulen und Schulungen für Lehrer. Momentan sind die Bücher für die erste bis vierte Klasse erschienen, das fünfte Buch ist in Arbeit.

Ein weiterer Erfolg ist 2011 der erste Trickfilm in Lakota (und auch der erste Trickfilm in einer Indianersprache in den USA überhaupt), die Matȟó Waúŋšila Thiwáhe (Die mitfühlende Bärenfamilie) – eine Synchronisation der Berenstain Bears.

Quellen[Bearbeiten]

  • Jan Ullrich: Lakota Grammar Handbook by Lakota Language Consortium, 2016. ISBN 978-1-941461-11-2