Langhaus (Wohngebäude)

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Das Langhaus ist eine langgestreckte Hausform, in der eine Familie oder mehrere Familien gemeinschaftlich zusammenleben; je nach Kultur kann es sich auch um ein Wohnstallhaus handeln. Der Begriff bezeichnet in Geschichte und Gegenwart und nach der Bauweise und der Lebensform ihrer Bewohner unterschiedliche Haustypen. Für die Klassifizierung als Langhaus ist eine bestimmte Organisationsform des Zusammenlebens und eine sich daraus ergebende Raumaufteilung entscheidend und nicht die Länge des Gebäudes.

Sozialstruktur der Bewohner[Bearbeiten]

Dabei dürfte es organisatorisch zwei voneinander zu unterscheidende Gruppen geben:

Einfamilienhäuser[Bearbeiten]

Diese Häuser beherbergen eine Familie oder Großfamilie, die eine Wirtschaftseinheit bildet. Ein Beispiel hierfür sind Mehrgenerationen-Bauernfamilien. In einem solchen Haus sollten die Haupträume die gesamte Breite einnehmen und falls es mehrere Raumeinheiten gibt, sind diese längs aneinandergereiht. Die Enden des Hauses sind in der Regel unterschiedlichen Funktionen zugeordnet: Etwa ein Wohnbereich am einen Ende und ein Stallbereich am anderen Ende. Erweitern lassen sich solche Häuser nur mit der entsprechenden Funktion am dazugehörigen Ende. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel die Wohnstallhäuser der Germanen an der Nordsee, aus denen sich später das von Friesland über die Norddeutsche Tiefebene bis nach Ostpreußen verbreitete Hallenhaus entwickelt hat, das man allerdings kaum als Langhaus bezeichnet. Ebenso dürften einige in Cornwall und Wales verbreiteten Bauernhaustypen, die Bauten der Bandkeramiker und die einiger ihrer Nachfolgekulturen dazu gehören.