Lech

Aus Twilight-Line Medien

Der Lech ist ein rechter Nebenfluss der Donau. Der 256 km lange Fluss entspringt in Vorarlberg und fließt durch Tirol und Südbayern, wo er in die Donau mündet. Kurz vor der österreichisch-deutschen Grenze nimmt er die Vils auf, bildet vor Füssen den künstlichen Lechfall und durchquert auf seinem Weg Schwaben und Oberbayern. Die größten Städte am Lech sind Landsberg und Augsburg, wo er seinen größten Nebenfluss, die Wertach, aufnimmt. Bei Marxheim mündet der Fluss in die Donau.

Etymologie[Bearbeiten]

Inschriften von 8/7 v. Chr. belegen einen keltischen Stammesnamen LicatesLikatier‘. Strabon verortet diese Volksgruppe Anfang des 1. Jahrhunderts in der Provinz Raetia. Genauere Angaben zum Siedlungsgebiet finden sich in antiken Quellen nicht, sodass ein Zusammenhang des Stammesnamens mit dem Flussnamen nur vermutet werden kann.

Der Fluss selbst wird im 2. Jahrhundert als Likios bzw. Likias genannt. Um das Jahr 570 findet sich der Name Licca. Im 8. Jahrhundert tauchen dann Bezeichnungen wie Lecha und Lech auf. Der Begriff Licus wird aber noch im Jahr 1059 verwendet.

Der Name wird von einigen Forschern in Analogie zum kymrischen Wort llech ‚Steinplatte‘ und zum bretonischen lec’h ‚Grabstein‘ gesehen, und damit wird eine Wortbedeutung von Lech als ‚der Steinige‘ als möglich angesehen.

Augsburger Humanisten des 16. Jahrhunderts erklärten die Namensherkunft des Lechs auf andere Weise: Sie wussten nichts von einem keltischen „Lici“, sondern glaubten, dass das lateinische „Licus“ vom altgriechischen „Likios“ stammt. Sie nahmen also an, dass die Römer erst aus der griechischen Bezeichnung das Wort „Licus“ schufen. Für diese Humanisten war das plausibel, denn diese vermuteten auch, dass Augsburg in vorrömischer Zeit vom Südosten her besiedelt wurde. Als Wortstamm vermuteten sie das altgriechische Wort „Lykos“. Dieses bedeutet als Hauptwort „Wolf“, als Eigenschaftswort „wild, reißend“, was durchaus für den Fluss Lech passend ist. Diese falsche Herleitung des Flussnamens hielt sich bis ins 19. Jahrhundert und erklärt auch das Wolfsfell, das der Flussgott „Lech“ am Augsburger Augustusbrunnen trägt. Ebenso ist der Flurnamen „Wolfzahnau“ in Augsburg für das Gebiet am Zusammenfluss der Flüsse Lech und Wertach so erklärbar.