Ludwig Richard Seel
Ludwig Richard Seel (geb. 29.09.1854 in Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal), gest. 04.09.1922 in Berlin) war ein deutscher Architekt, der im Japanischen und Chinesischen Kaiserreich wirkte. Er zählt in Japan zu den Architekten der Meiji-Zeit.
Leben und Wirken[Bearbeiten]
Ludwig Richard Seel trat nach dem Studium der Architektur als Architekt 1875 in das Architekturbüro Ende und Böckmann in Berlin ein, Wilhelm Böckmann (1832–1902) stammte auch aus Elberfeld, so liegt es nahe, dass sie sich dort kennen gelernt haben. Von 1886 an leitete er den Bau des Parlamentsgebäudes und des Justizministeriums in Tokio. Später arbeitete er selbständig und baute Schulen und Kirchen für die Amerikanische Mission, unter anderen in Tokio und Sendai. Für die Russo-Chinesische Bank errichtete er die Filialen in Yokohama, Kōbe, Hakodate, Shanghai, Port Arthur, Peking und Tientsin. 1903 übergab er sein Architekturbüro in Japan an Georg de Lalande und kehrte nach Deutschland zurück. 1903 bis 1910 war er in Berlin mit Heinrich Seeling assoziiert.
Verwandtschaftliche Beziehungen zu dem Elberfelder Maler, Grafiker und Karikaturisten des Vormärz, Johann Richard Seel (1819–1875), sind nicht belegbar.
Werke (Auswahl)[Bearbeiten]
- 1886–1891: Parlamentsgebäude und Justizministerium in Tokio (Japan)
- 1890: Clarke-Gedächtnishalle an der Dōshisha-Universität, Kyōto (1979 zum Wichtigen Kulturgut deklariert)
- 1895: Chiba Kirche (Chibakyokai), Präfektur Chiba, Chiba (zum Materiellen Kulturgut der Präfektur Chiba erklärt)
- 1911–1912: Königsberger Stadthalle
