Marionettenregierung

Aus Twilight-Line Medien

Marionettenregierung oder Marionettenstaat ist eine abwertende Bezeichnung für eine von einem fremden Staat eingesetzte und von ihm abhängige Regierung.

Bedeutung[Bearbeiten]

Die Bezeichnung bezieht sich auf die als Marionette bezeichnete Puppenform, deren Bewegungen ein Spieler mit Hilfe von Fäden kontrolliert. Sie ist abwertend und wird daher von Kritikern benutzt. Marionettenregierungen wird unterstellt, keine Souveränität zu besitzen, obwohl sie alle äußeren Zeichen formaler Unabhängigkeit aufwiesen. In Wirklichkeit seien sie aber bloße Organe des Staates, der sie eingesetzt habe, aber selbst kein Staat. Der Begriff wird zum Teil synonym zu Satellitenstaat benutzt, dem aber gemeinhin ein gewisses Maß an Souveränität zugebilligt wird, während ein Marionettenstaat nur nominell souverän sei. Ob ein Gemeinwesen souverän sei oder nicht, lässt sich laut dem türkischen Sozialwissenschaftler Ersun N. Kurtulus nicht immer eindeutig bestimmen, hier gebe es eine „Grauzone“. Satellitenstaaten und Marionettenregimen sei gemeinsam, dass sie durch die Intervention einer fremden Macht entstanden, die wesentlichen Einfluss auf ihre Herrschaftsstrukturen nehme, ohne von der betroffenen Bevölkerung oder deren Regierung dazu eingeladen worden zu sein. Der Unterschied zu einer Kolonie bestehe darin, dass der dominierende Staat, nachdem er gewaltsam die Kontrolle über das betreffende Territorium errungen habe, bei Marionettenstaaten die Fiktion einer Unabhängigkeit aufrechterhalte, bei einer Kolonie nicht. Als Marionettenregierungen gelten vor allem solche Regime, die im Zuge einer Okkupation mit dem Ziel installiert wurden, die Verantwortung des dominierenden Staates für Rechtsverletzungen auf dem Territorium des besetzten Gebiets zu kaschieren.