Marxismus-Leninismus

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Der Begriff Marxismus-Leninismus bezeichnet ab Mitte der 1920er Jahre die offizielle politische Ideologie der Sowjetunion und später diejenige des gesamten Ostblocks. Er wurde von Josef Stalin als „die durch Lenin weiterentwickelte Marx’sche Lehre unter den neuen Verhältnissen des Klassenkampfes in der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolutionen“ definiert.

Definitionen[Bearbeiten]

Nach Lenins Tod 1924 wurde der Marxismus-Leninismus zur offiziellen Staatsdoktrin der Sowjetunion, wo er als wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse galt. Ursprünglich war nur die Bezeichnung Leninismus gebräuchlich. In Folge wurde das Begriffspaar Marxismus-Leninismus in erster Linie von den kommunistischen Parteien verwendet, um sich vom Trotzkismus und anderen zum Stalinismus in Opposition stehenden Gruppen, sowie zum Reformismus und Revisionismus der Sozialdemokratie abzugrenzen.

Die Begriffsverbindung wurde auch zur Würdigung der eigenständigen theoretischen und praktischen Verdienste Lenins bei der Weiterentwicklung des Marxismus geschaffen. In Anlehnung an Stalin definierte die SED den Marxismus-Leninismus als

Zitat
"die von Marx und Engels begründete und von Lenin weiterentwickelte wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse, die von der internationalen kommunistischen Bewegung auf der Grundlage der Erfahrungen des sozialistischen und kommunistischen Aufbaus und der Praxis des revolutionären Befreiungskampfes ständig bereichert wird."

Auch nach der offiziellen Stalin-Kritik auf dem XX. Parteitag der KPdSU wurde der Begriff Marxismus-Leninismus von den kommunistischen und ihnen nahestehenden sozialistischen Parteien weiter verwendet.

An Lenin anknüpfend wird der Marxismus-Leninismus in drei Hauptbestandteile gegliedert:

In der DDR war Marxismus-Leninismus ein verbindliches Studienfach an allen Universitäten, Hochschulen und Fachschulen. Für Studenten aller Fachrichtungen waren Lehrveranstaltungen und Prüfungen in Marxismus-Leninismus (ML) Pflicht. Auch Professoren, Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter hatten kontinuierlich an ML-Kursen teilzunehmen. Für diese Aufgaben gab es an jeder Hochschule und Universität ein Institut für Marxismus-Leninismus oder eine entsprechende Sektion, an den Fachschulen Abteilungen.