Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands

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Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands (MSPD), auch Mehrheits-SPD oder Mehrheitssozialisten, war eine informelle Bezeichnung für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) zwischen Mitte 1917 und 1922. Der Begriff betonte die Abgrenzung von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD), die sich wegen der Haltung der Parteimehrheit zur Burgfriedenspolitik im Ersten Weltkrieg 1917 von der SPD abgespalten hatte.

Nachdem die marxistische Spartakusgruppe (ab November 1918 der Spartakusbund), die den revolutionären Flügel der USPD bildete, zusammen mit anderen kommunistischen Gruppierungen im Januar 1919 während der Novemberrevolution in der neu gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aufgegangen war, wurde die USPD zwischen KPD und MSPD nahezu zerrieben. 1922 kehrten Reste der USPD wieder zur SPD zurück, womit die Bezeichnung MSPD gegenstandslos wurde.

Da die Bezeichnung MSPD in Auseinandersetzung zwischen gemäßigter Parteimehrheit und radikaleren Unabhängigen entstand, kann sie als Ausdruck eines inhaltlichen Wandels der SPD, von einer sozialistisch-revolutionären Klassenkampfpartei im Sinne des Marxismus in eine staatstragend orientierte Reformpartei, gesehen werden.