Mohorovičić-Diskontinuität

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Die Mohorovičić-Diskontinuität, meist kurz als Moho bezeichnet, stellt innerhalb des Schalenbaus der Erde die Grenzfläche zwischen Erdkruste und Erdmantel dar. An dieser Grenze wird einerseits eine Diskontinuität der Laufgeschwindigkeit von Erdbebenwellen beobachtet, andererseits auch ein Wechsel in der mineralogischen Zusammensetzung des Gesteins. Nicht immer fallen die beiden Grenzen zusammen, dann besteht weniger ein eng lokalisierter Sprung, sondern ein kontinuierlicher Verlauf, ein schrittweiser Übergang über einen gewissen Tiefenbereich.

Unter dem Grund der Ozeane liegt die Mohorovičić-Diskontinuität weitgehend in relativ geringer Tiefe von 5–15 km (unter dem Seeboden), im Bereich von Kontinentalsockeln und auch im Randbereich der Kontinente liegt Moho schon um 20–30 km tief (unter Meeresgrund bzw. Landoberfläche), sinkt unter den Kontinenten großräumig auf 35–50 km Tiefe und erreicht unter den Hochgebirgen Himalaya und Anden die größte Tiefe von 70–80 km (jeweils unter Landoberfläche).

Unter tektonisch aktiven Gebieten kann diese Moho-Grenze auch stark nach oben, also hin zu geringer Tiefe verschoben sein.

Entdeckung[Bearbeiten]

Die Diskontinuität wurde im Jahre 1910 vom kroatischen Geophysiker Andrija Mohorovičić entdeckt, als er Seismogramme des Erdbebens von Pokupsko nahe der kroatischen Hauptstadt Zagreb vom 08.10.1909 analysierte. Mohorovičić war aufgefallen, dass einige P- und S-Erdbebenwellen (Longitudinal- bzw. Transversalwellen) signifikant später eintrafen als erwartet, und er vermutete, dass sie an einer Grenze in etwa 54 km Tiefe gebrochen worden seien. Spätere Untersuchungen bestätigten die Existenz einer solchen Schichtgrenze in einer Tiefe von 30–50 km unter Kontinenten bzw. in etwa 5–7 km unter Ozeanen.