Nieuw Amsterdam

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Nieuw-Amsterdam, deutsch Neu-Amsterdam, war von 1624 bis 1664 Verwaltungssitz der niederländischen Kolonie Nieuw-Nederland (Neu-Niederlande) auf dem weitläufigen Gebiet rund um das heutige Manhattan und wurde nach der Eroberung durch die Briten in New York umbenannt.

Geschichte[Bearbeiten]

Anfänge der niederländischen Besiedlung[Bearbeiten]

Henry Hudson erkundete 1609, im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie, die heutige New York Bay und den nach ihm benannten Hudson River, um einen Weg nach Asien zu finden (Nordwestpassage). Er erkannte die wirtschaftliche Bedeutung des Gebietes, das ihm durch seinen Pelzreichtum auffiel. Er kehrte nach Europa zurück und reklamierte den Besitz des gesamten Hudson River für seine Auftraggeber. Zwischen 1611 und 1614 erforschten u. a. die Niederländer Adriaen Block und Hendrick Christiansz den Küstenstreifen. Mit der Zeit entwickelte sich dort die Siedlung Nieuw Amsterdam, die sich zur wichtigsten Siedlung Nieuw Nederlands entwickelte. Aufgrund erfolgloser Versuche der Kolonialisierung wurde 1621 die Niederländische Westindien-Kompanie gegründet und durch das Parlament mit der Kolonialisierung beauftragt.

Der Kauf von Manhattan[Bearbeiten]

Erstmals 1625 und dann erneut im Mai 1626 erreichte der in den Diensten der Niederländischen Westindien-Kompanie (WIC) stehende Peter Minuit, ein in Wesel geborener Geschäftsmann und Sohn wallonischer Glaubensflüchtlinge, Nieuw Nederland. In seiner Funktion als Gouverneur der Kolonie ließ er Fort Amsterdam errichten und war für die Leitung und für den Ausbau der jungen Siedlung zuständig. Er löste Willem Verhulst ab, der 1625 die Führung der Kolonie innehatte. Unklar ist, ob Minuit selbst (wie es die Überlieferung will) das Tauschgeschäft veranlasste, mit dem die Einheimischen, vielleicht ein Zweig der Lenni Lenape, die von diesen „Manna-hatta“ (hügelige Insel) genannte Insel für Waren im Wert von 60 Gulden abtraten. Diese Zahl stammt aus einem Brief von Peter Schagen an die Westindien-Kompanie: die überlieferte Umrechnung in 24 US-Dollar, die einen Umrechnungskurs aus dem 19. Jahrhundert benutzt, ist nicht aussagekräftig, da man den Betrag weder ohne weiteres in die Zeit des frühen 17. Jahrhunderts noch in die Gegenwart übertragen kann.

Ohnehin bedeutete der Kauf keinen Eigentumsübergang im heutigen Sinne, sondern eher die Erlaubnis, das betreffende Land gemeinsam mit der dort lebenden Bevölkerung nutzen und besiedeln zu dürfen. Dem Kauf folgte darüber hinaus eine mehrjährige Phase, in der die indianische Bevölkerung auf Kosten der Siedler bewirtet und mit Waren und Nahrungsmitteln versorgt werden musste.

Wirtschaft und weitere Entwicklung[Bearbeiten]

Wie dem Schagen-Brief zu entnehmen ist, war Neu-Amsterdam der Hauptumschlagplatz für Felle. Beispielsweise wurden 7246 Biberfelle nach Europa verschickt, aus denen dort Kastorhüte hergestellt wurden.

Um die Selbstversorgung der Siedlung mit Lebensmitteln zu verbessern, wurden außerhalb der Stadtgrenzen – nördlich der heutigen Wall Street – Bauernhöfe (ndl. boerderij) angelegt, von denen sich der Name des New Yorker Stadtviertels Bowery herleitet. Am 02.02.1653 erhielt Nieuw Amsterdam Stadtrechte.

Quellen[Bearbeiten]