Oberösterreichischer Zentralraum

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Als Oberösterreichischer Zentralraum bezeichnet man das Gebiet um die Städte Linz, Wels und Steyr. Es bildet das wirtschaftliche Zentrum des Bundeslandes. Man bezeichnet es auch als „Fünftes Viertel“, neben den vier historischen Regionen Traun-, Hausruck-, Mühl- und Innviertel, wobei es Anteile der ersteren drei umfasst. Die NUTS-Region AT312 (Linz – Wels) ist österreichweit der Raum mit der höchsten Dichte an Groß- bzw. Mittelstädten.

Geographie[Bearbeiten]

Der oberösterreichische Zentralraum im engeren Sinne erstreckt sich etwa im Dreieck Linz–Wels–Steyr, im weiteren Sinn als annäherndes Quadrat mit gut 40 km Kantenlänge zwischen Donau und den Mühlviertler Vorlagen im Granit- und Gneishochland im Norden, der Enns und der niederösterreichischen Landesgrenze im Osten, dem Beginn der Alpen (Oberösterreichische Voralpen) im Süden, und dem Innbach-Gebiet im Westen, mit einer Fläche von etwa 830 km². Von Südwest nach Nordost durchzogen wird es von der unteren Traun (etwa ab der Einmündung der Ager), und umfasst die Alpenvorland-Landschaften des Linzer Beckens (Linzer Feld) und der Welser Heide als Kernzone, und auch das Eferdinger Becken an der Donau und das linke untere Ennstal, sowie die umliegenden Hügelzonen (Traun-Enns-Riedelland, Teile des Hausruckviertler Hügellands, diverse südliche Mühlviertler Randlagen mit kleinen Teilen des Zentralmühlviertler Hochlands).

Es ist ein dicht besiedeltes Gebiet, das die Ballungsräume der drei Städte mit einschließt. Hier wohnt rund ein Drittel der oberösterreichischen Bevölkerung, circa 580.000 Menschen. Zur Agglomeration der Städte gehören unter anderem die stark wachsenden Gemeinden Traun, Leonding, Ansfelden. Der Zentralraum greift im Osten bis Enns und an das Machland aus, im Süden bis Steyr und Kirchdorf, im Südosten an die Grenzen zum Salzkammergut bei Vorchdorf, im Westen bis Grieskirchen und Eferding, wie auch nördlich der Donau bis Feldkirchen und Gallneukirchen. Auch die angrenzende niederösterreichische Kleinregion Mostviertel Ursprung orientiert sich schon Richtung Westen.

Der Zentralraum ist nur partiell hoch verdichtet (80 m²/Person in Linz, Steyr und Wels), geht aber schnell in lockeres, teils auch vornehmlich landwirtschaftliches Gebiet (südlich von Wels bis 700 m²/Person) über. Selbst Linz hat mit ca. 200.000 Einwohnern keine Großstadtcharakteristik, und durch die unmittelbare Nähe weiterer bedeutender regionaler Zentren setzt die Stadt auch vergleichsweise wenig Speckgürtel an und bildet keine übertriebene zentralörtliche Struktur aus. Die enge Verflechtung von städtischer Dichte und weitläufigem ländlichem Freiraum für Betriebsansiedlung, suburbane Entwicklung wie auch für Nahversorgung und Erholung macht diesen Raum in Österreich einzigartig.