Pflanzensoziologie

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Die Pflanzensoziologie (auch Phytozönologie; englisch phytosociology) ist eine deskriptive und systematische Methode der Geobotanik (Vegetationsgeographie) zur Typisierung der Vegetation und Gliederung der Vegetationseinheiten. Sie kann als Teilgebiet der Vegetationskunde aufgefasst werden, die sich innerhalb der Pflanzenökologie mit der Vegetationsdecke beschäftigt.

Begriffsbestimmung[Bearbeiten]

Die Vegetationsdecke der Erde besteht aus verschiedenen Pflanzenarten, die in unterschiedlichen und wiederkehrenden Artenkombinationen auftreten. Die Pflanzensoziologie ist die Lehre von der Vergesellschaftung der Pflanzenarten und Teil der Vegetationskunde. Sie beschreibt einzelne Pflanzengesellschaften und strebt eine empirisch begründete systematische Ordnung aller Pflanzengesellschaften an, um ihre charakteristischen Eigenschaften und ihre Verwandtschaft darzustellen. In der Pflanzensoziologie ist die Zürich-Montpellier-Schule nach Braun-Blanquet vorherrschend.

Pflanzensoziologie ist ein historisch etablierter, aber umstrittener Begriff. Während die erst nach ihr entstandene Soziologie und ihre biologischen Fachrichtungen Tiersoziologie und Biosoziologie häufig nur innerartliche Vergesellschaftungen untersuchen, bestehen die von der Pflanzensoziologie untersuchten Pflanzengesellschaften aus mehreren Arten. Daher bezeichnen manche Autoren in Analogie zur Zoozönologie und Biozönologie die Lehre von der Vergesellschaftung von Pflanzenarten als Phytozönologie. Aber auch dieser Sprachgebrauch ist umstritten, weil er von der geschichtlichen Entwicklung der Pflanzensoziologie abstrahiert. Umgekehrt erhält der Gebrauch des Begriffes „Pflanzensoziologie“ auch Zuspruch durch den Soziologen Bruno Latour: Sie sei nicht nur der ältere Begriff, sondern verfolge auch das Ziel, Gesellschaften aus heterogenen Bestandteilen zu beschreiben und zu verstehen. Damit sei Augustin-Pyrame de Candolle als ihr Schöpfer auch einer der Gründerväter der Soziologie und die Pflanzensoziologie ein Vorbild für die Sozialwissenschaften.