Piasten

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Die Piasten waren die hochmittelalterliche Herrscherdynastie in Polen samt (zeitweiligen) Abspaltungen in Masowien und Schlesien, die zwischen dem 10. und 17. Jahrhundert zahlreiche Könige und Herzöge stellte. Sie sollen dem Stamm der Polanen entstammen, der erstmals im Jahr 1000 genannt wurde. Legendärer Stammvater soll der Polanenfürst Piast († um 870) gewesen sein. Der erste Herzog, der im Jahr 1025 zum König aufstieg, war Bolesław I. der Tapfere (Bolesław Chrobry), der an der Seite des römisch-deutschen Kaisers Otto III. gegen die heidnischen Lutizen kämpfte.

Die polnische Herrscherdynastie der Piasten spaltete sich im 12. und 13. Jahrhundert in fünf Linien auf, die den Verband der polnischen Herzogtümer bildeten, an dessen Spitze ein gewählter Seniorherzog stand. Die Linien bekriegten jedoch zeitweilig einander auch. Eine davon waren die Schlesischen Piasten, die seit 1138 im Herzogtum Schlesien regierten und sich seit 1249 in verschiedene Zweige aufspalteten, welche anschließend die meisten der zahlreichen Herzogtümer in Schlesien regierten. Fünf schlesische Piasten wurden polnische Seniorherzöge. Durch Heirat mit deutschen Prinzessinnen und die deutsche Ostkolonisationsbewegung wurden die schlesischen Piasten allmählich zu einem deutschen Adelsgeschlecht. Die schlesischen Piasten lösten sich zwischen 1289 und 1342 nach und nach aus dem Verband der polnischen Herzogtümer und unterstellten sich der Böhmischen Krone.

1370 starben die kujawischen Piasten mit König Kasimir III. aus, auf den nach einer Übergangszeit in Polen die Dynastie der Jagiellonen folgte. In Masowien starb der letzte Piastenfürst im Jahre 1526. Der letzte Zweig der Schlesischen Piasten erlosch 1675 mit Herzog Georg Wilhelm von Liegnitz-Brieg-Wohlau in Oberschlesien.