Pylorus

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Der Pylorus (gr. pylōrós Pförtner), Ostium pyloricum oder Magenpförtner ist der letzte Abschnitt des Magens zwischen dem Antrum pyloricum („Pförtner-Vorraum“) und dem Zwölffingerdarm (Duodenum). In seiner Wand bildet die ringförmig angeordnete glatte Muskulatur einen Schließmuskel, den Musculus sphincter pyloricus. Der Pylorus ist in Ruhe geschlossen. Er hat die Aufgabe, den Weitertransport des Nahrungsbreis vom Magen in den Darm zu regulieren. Bei vielen Paarhufern weist der Pylorus durch Drüsen in der Submukosa und Verdickung der Ringmuskelschicht einen Wulst (Torus pylori) auf, der die Öffnung des Magenpförtners verengt.

Funktionsweise[Bearbeiten]

Bei leerem Magen ist der Pylorus entspannt. Die Regulierung der Öffnung und des Schlusses des Pylorus ist ein komplizierter und noch nicht in allen Aspekten verstandener Vorgang. Nicht jeder peristaltischen Welle des Magens folgt auch eine Pylorusöffnung. Der Energiegehalt der Nahrung, osmotischer Druck und pH-Wert in Magen und Zwölffingerdarm spielen dabei eine Rolle. Die Magenentleerung wird dabei sowohl vom enterischen Nervensystem der Magenwand als auch vom Nervus vagus und verschiedenen Hormonen gesteuert. Flüssigkeiten und Nahrungspartikel kleiner als ein Millimeter passieren den Pylorus schnell, während gröbere Nahrungsbestandteile zurückgehalten und im Magen weiter verkleinert werden.

Durch kurzzeitige Öffnung des Pylorus gelangt ein kleiner Anteil (Bolus) des Mageninhaltes (Chymus) in den Zwölffingerdarm. Der die Öffnung auslösende Pylorusreflex ist ein viszero-viszeraler Reflex, welcher den Muskel bei alkalischem (hoher pH-Wert) Chymus im Zwölffingerdarm schließt und ihn bei saurem oder fettem Chymus öffnet. Gastrische Motilität bewirkt eine Leerung des Magens, während postprandiale Motilität darauf gerichtet ist, Nahrung zwischen den Mahlzeiten zurückzuhalten, um eine kontinuierliche Abgabe zu gewähren. Die gastrische Motilität spielt eine Schlüsselrolle bei den die Nahrungsaufnahme regulierenden Empfindungen von Sattheit, Hunger und Völlegefühl.

Quellen[Bearbeiten]

  • Walther Graumann: CompactLehrbuch Anatomie. Band 3, ISBN 978-3-7945-2063-3. Schattauer Verlag, 2004, S. 80.