Réunion

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La Réunion oder kurz Réunion (volle französische Bezeichnung Île de la Réunion, deutsch etwa „Insel der Zusammenkunft) ist eine Insel im Indischen Ozean. Sie ist ein Übersee-Département sowie eine Region Frankreichs und gehört zur Europäischen Union, aber nicht zum Schengen-Raum. Bis 1794 hieß die Insel Île Bourbon, unter Napoleon Île Bonaparte, dann bis 1848 wieder Île Bourbon.

Geografie[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

Réunion liegt knapp 700 km östlich von Madagaskar und gehört mit dem 200 km entfernten Mauritius sowie Rodrigues zu den Maskarenen, einer Inselgruppe, die 1511 von Pedro Mascarenhas entdeckt wurde.

Größe[Bearbeiten]

Die Insel hat eine Fläche von 2503,7 km². Sie ist in ihrem Umriss nahezu oval und hat einen Durchmesser von 50 bis 70 Kilometer. Das entspricht ungefähr der Fläche des Saarlandes beziehungsweise Vorarlbergs. Eine kleine Nebeninsel, eigentlich nur ein Fels an der Südküste mit 0,02 km² (2,24 Hektar), ist als Petite Île Namensgeber der Gemeinde auf der Hauptinsel.

Geologie[Bearbeiten]

Die Insel entstand vor etwa drei Millionen Jahren, als der Vulkan Piton des Neiges aus dem Indischen Ozean aufstieg. Eine Vulkankette, deren höchste Gipfel der Piton des Neiges (3070 m) und der noch aktive Piton de la Fournaise (2631 m) sind und die durch Hot-Spot-Vulkanismus entstanden ist, verläuft quer über die ganze Insel. Im Inneren von La Réunion befinden sich außerdem drei Talkessel, die Cirques Salazie, Cilaos und Mafate. Letzterer ist sehr abgelegen und nur zu Fuß oder per Hubschrauber zu erreichen.

Der ursprünglich vierte große Talkessel Marsouins wurde durch Lava aufgefüllt und bildet heute den Forêt de Bélouve. Das Plateau de Bébour erstreckt sich östlich des Piton des Neiges, südlich des Cirque de Salazie. Es wurde allerdings durch ungewöhnlich starke Erosion, bedingt durch örtlich begrenzte, extreme Niederschläge (um 5000 mm jährlich) schräg verschüttet. Wasserundurchlässige Schichten leiten sie bis zur Quelle des Marsouin im Takamaka-Tal, wo das einzige Speicherwasserkraftwerk der Insel 1964 in Betrieb ging. Es trägt den Namen des auf den Maskarenen endemischen Baums Takamaka (Calophyllum tacamahaca, frz. Takamaka des Hauts).

Der Piton de la Fournaise zählt mit mehr als einer Eruption pro Jahr zu den aktivsten Vulkanen der Welt und steht daher unter permanenter Überwachung. Da der aktive Vulkan im Westen an den Piton des Neiges grenzt, fließt seine Lava immer in Richtung Osten, hinunter zum Indischen Ozean. Die bisher gravierendsten Ausbrüche:

  • 1998 wurden rund 1000 Beben pro Stunde gemessen.
  • 2007 spie der Vulkan so viel Lava, dass erneut die Umgehungsstraße überflossen wurde und die Insel um einige Quadratkilometer wuchs.
  • Die letzte größere Eruption begann am 4. Februar 2015, gefolgt von weiteren Ausbrüchen am 17. Mai 2015 und am 24. August 2015. Auch diese Eruption führte zu einer Sperrung der Küstenstraße zwischen St. Philippe und Bois Blanc.