Radiärsymmetrie

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Radiärsymmetrie oder Radialsymmetrie bezeichnet in der Biologie eine spezielle drei- oder mehrzählige (polysymmetrische) Symmetrieform mit mehreren strahlenförmig durch die Längsachse verlaufenden Symmetrieebenen, bei der identische Teile kreisförmig, dreidimensional um eine zentrale Achse (Rotationsachse) angeordnet sind. Jede der durch die Mittelachse verlaufenden Symmetrieebenen teilt den Körper in ähnliche oder gleiche Teile. Dieses Symmetrie-Phänomen kann bei Lebewesen niemals dieselbe Perfektion wie bei mathematischen Objekten annehmen, wird aber dennoch als Symmetrie bezeichnet und in der Wahrnehmung auch als solche empfunden.

Radiärsymmetrisch sind viele Nesseltiere und die meisten Stachelhäuter (Pentasymmetrie; fünfzählig). So besitzt z. B. der adulte fünfarmige Seestern in Ruhelage neben seiner Drehachse fünf Symmetrieebenen, die jeweils durch einen der Arme und die Drehachse verlaufen. Allerdings gehören Seesterne zur Gruppe der Bilateria, weil deren Larven eine bilaterale Symmetrie aufweisen. Von der Radiärsymmetrie wird die Disymmetrie (2 Symmetrieebenen; Rippenquallen), und die Bilateralsymmetrie (eine Symmetrieebene; Bilateria) unterschieden.

In der Botanik kommt Radiärsymmetrie häufig beim Aufbau der Blüten vor; hier einige Beispiele für verschiedene Zähligkeit:

Man spricht auch von aktinomorphen Blüten, die zwei oder mehrere Symmetrieebenen haben (radiär-, radialsymmetrische, strahligen, strahlenförmigen) Blüten mit mehr als zwei Ebenen und disymmetrischen (biradialen) Blüten mit zwei Ebenen (Tränendes Herz, Kreuzblütler), und zygomorphen (bilateralen) bzw. dorsiventralen Blüten (Orchideen, Lippenblütler), die nur eine Symmetrieebene haben.