Rollout

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Rollout (vom englischen roll out für „herausrollen“ oder „ausrollen“) ist ein englischer Begriff, der so viel wie Einführung oder Markteinführung bedeutet. In mehreren Technikbereichen, vor allem im Flugzeugbau, ist der Begriff in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen und hat dort eine leicht abgewandelte Bedeutung angenommen.

Unklarheit herrscht momentan noch über das grammatische Geschlecht. Sowohl der Rollout als auch das Rollout finden Verwendung.

Flugzeugbau[Bearbeiten]

Als Rollout bezeichnet man im Flugzeugbau das erstmalige Herausrollen eines neuen Flugzeuges aus seiner Baustätte, z. B. der Endmontagehalle eines Flugzeugherstellers. Dafür muss das Flugzeug vollständig montiert sein und auf seinem eigenen Fahrwerk stehen.

Beim ersten Prototyp eines neuen Flugzeugtyps wird die Fertigstellung oft mit einem Festakt mit Presse- und Medienpräsenz verbunden, bevor das Flugzeug in die Erprobung geht. Hierbei werden zuerst Rollversuche durchgeführt, denen nach dem Erstflug die Flugerprobung und schließlich die behördliche Zulassung des Flugzeugs folgt.

Schiffbau[Bearbeiten]

Auch im Schiffbau wird der Begriff inzwischen verwendet, da Schiffe zunehmend in Schiffbauhallen gebaut werden. Das fertige Schiff wird auf Rädern aus der Halle gefahren und später zu Wasser gelassen.

Motorsport[Bearbeiten]

Die erste Präsentation eines Fahrzeugs wird auch Rollout genannt. Das kann eine Vorführung im Stand sein, ein erstes Testen oder ein erster Wettbewerbseinsatz.

Software[Bearbeiten]

Abgeleitet von der Verwendung in der Technik, wird der Begriff Rollout auch in der Softwareverteilung verwendet. Dort bezeichnet er den Vorgang des Veröffentlichens und Verteilens von Softwareprodukten auf entsprechende Clients. Bei großen Unternehmen kann die Anzahl der Clients weit über 10.000 liegen. Hier wird das Softwareprodukt mit Hilfe einer Verteilsoftware auf die Clients verteilt. Hierzu muss die Software zunächst in das richtige Format gebracht werden. Dieser Vorgang wird Paketieren oder Paketierung genannt. Der Paketiervorgang ist abhängig von der verwendeten Verteilsoftware. Diese Art von Software-Rollout wird auch als Software-Distribution bezeichnet.

Im literarischen Englischen wird für das Verteilen von Software eigentlich das Verb deploy („verteilen“ oder „zum Einsatz bringen“) verwendet, weshalb „Rollout“ hier eine Mischung aus Slang und Scheinanglizismus darstellt.

Seit Web-Architekturen in der Softwareentwicklung dazu führen, dass Software wieder zentral betrieben (gehostet) wird und keine örtliche (lokale) Komponente mehr enthält (siehe auch Client-Server-Prinzip), wandelt sich der Rollout-Begriff. Er umfasst für jene Software-Architektur nicht mehr die Distribution, welche hier nicht mehr stattfindet, bzw. als ständiger Bestandteil der Anwendung bei jedem Online-Ablauf erfolgt. Stattdessen werden organisatorische Projekt-Themen als Rollout bezeichnet, welche folgende Elemente enthalten können: Informationsdistribution über Organisationseinheiten, Marketing, Software- und Prozess-Training, Monitoring und Reporting über den Rollout-Verlauf.

Quellen[Bearbeiten]