Schlacht bei Megiddo

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Die Schlacht bei Megiddo, die am 26.04. (21. Schemu I) 1457 v. Chr. im 23. Regierungsjahr des Königs Thutmosis III. nordwestlich von Megiddo stattfand, ist die vermutlich am ausführlichsten dargestellte kriegerische Auseinandersetzung aus dem alten Ägypten. Die wichtigste Quelle über den Feldzug sind die sogenannten Annalen, die Thutmosis III. in Hieroglyphenschrift an die Tempelwände des Annalensaals im Karnak-Tempel anbringen ließ. Bei diesem Annalentext handelt es sich um eine überarbeitete Kurzform eines Tagebuchs, das Schreiber während des Feldzugs führten und das nach der Rückkehr im Tempelarchiv aufbewahrt wurde.

Unter der Herrschaft von Hatschepsut fielen vermutlich wichtige Gebiete in Vorderasien von Ägypten ab und die Vormachtstellung in diesem Gebiet ging verloren. Als sich in Vorderasien eine Koalition syrischer Fürsten unter der Führung des Fürsten von Kadesch zusammenschloss, rüstete der ägyptische König Thutmosis III. in den ersten Monaten seiner Alleinregierung für einen Feldzug, vielleicht als Präventivschlag aus Angst vor einer drohenden Eroberung Ägyptens.

Die Gegner um den Fürsten von Kadesch versammelten sich bei der Festung von Megiddo. Thutmosis III. entschied sich für eine riskante Route durch das Karmelgebirge, um den Überraschungseffekt für sich in Anspruch zu nehmen. Völlig überrascht zogen sich die Gegner nach dem ägyptischen Angriff in die Festung zurück. Offenbar begingen die Ägypter den Fehler, zu früh zu plündern, so dass sich die Fürsten in die Festung retten konnten und sie erst nach mehrmonatiger Belagerung zur Aufgabe gezwungen werden konnten.

Die Schlacht bei Megiddo leitete den Auftakt für fast jährlich stattfindende Feldzüge nach Vorderasien ein. Neben dem 1. kam es nur bei dem 8. und 10. Feldzug zu richtigen Feldschlachten, bei den anderen handelte es sich vermutlich um kleinere Unternehmungen, um Tribute einzusammeln und die Basis für weitergehende Präsenz zu schaffen. Daraus entwickelte sich ein ägyptischer Imperialismus in Vorderasien.