Schwarzer Donnerstag

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Schwarzer Donnerstag (Black Thursday) in Amerika, Schwarzer Freitag in Europa ist eine Bezeichnung für den 24.10.1929 und den damit verbundenen folgenreichsten Börsenkrach der Geschichte. Dieser Börsencrash gilt als Auslöser der Great Depression in den USA und der Weltwirtschaftskrise. Die folgende Baisse erreichte erst 1932 ihren endgültigen Tiefpunkt.

Nachdem schon in den Vorwochen ein deutlicher Rückgang des zuvor jahrelang stark steigenden Dow-Jones-Index verzeichnet worden war, brach an diesem Tag Panik unter den Anlegern der New York Stock Exchange aus. Die Börsenkurse brachen stark ein, viele Anleger waren nach Börsenschluss hoch verschuldet. Der Crash zog sich über Tage hin. Am Schwarzen Dienstag (englisch Black Tuesday, 29.10.) versuchten alle Investoren gleichzeitig, ihre Aktien zu verkaufen.

Bezeichnungen[Bearbeiten]

Das gleiche Ereignis wird in Europa oft als Schwarzer Freitag bezeichnet. Dies wird häufig damit begründet, dass durch die Zeitverschiebung die Nachricht vom Crash in Amerika erst nach der abendlichen Schließung der Börsen in Europa eingetroffen sei und somit erst am nächsten Tag zur Panik an den europäischen Aktienmärkten geführt habe.

An der Berliner Börse hatte es zwei Jahre zuvor, am Freitag, dem 13.05.1927, plötzlich einen empfindlichen Kurseinbruch beim Aktienindex des Statistischen Reichsamtes gegeben, der ebenfalls als schwarzer Freitag bezeichnet wird. In den USA bezeichnet Black Friday den Börsencrash vom 24.09.1869.

Als Beginn des Crashs wird oft der 29.10.1929 wahrgenommen, der Schwarze Dienstag (englisch Black Tuesday). Im englischen Sprachraum ist vor allem dieser Black Tuesday sprichwörtlich geworden.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Vorausgegangen war eine Spekulationsblase. In den 1920er Jahren hatte eine unaufhaltsam scheinende Hausse den Dow Jones auf bis zu 331 Punkte getrieben – 1923 lag er noch bei ungefähr 100. Man sprach von einer eternal prosperity – einem ewigen Wohlstand. In dieser Fehleinschätzung der Lage spekulierten nicht nur Großanleger und Firmen, auch zahlreiche Kleinanleger riskierten viel; Millionen nahmen kurzfristig hohe Kredite auf, um sich davon Aktien zu kaufen (oft galten allein die Aktien als Sicherheit), in der Hoffnung, diese mit den Gewinnen zurückzahlen zu können. Eine Börsenaufsicht und viele heute selbstverständliche Gesetze zur Regulierung existierten damals noch nicht.

Es gab Warnungen im Vorfeld (z.B. von Roger Babson), die als Schwarzmalerei abgetan wurden. Die Mehrzahl der Wirtschaftsführer und -wissenschaftler war noch Mitte Oktober davon überzeugt, dass der Höhenflug ewig weitergehen würde. Der Wirtschaftsprofessor Irving Fisher verkündete noch am 16. Oktober: „Es sieht so aus, als ob die Aktien ein dauerhaftes Hochplateau erreicht haben“. Als der Dow Jones im Oktober 1929 deutlich verlor, brach Nervosität aus: Viele begannen zu bemerken, wie hoch das Risiko war, das sie eingegangen waren. Bis zum 19. Oktober hatte der Dow Jones 15% verloren; Banken und Investmentfirmen begannen mit Stützungskäufen.