Sprechfunk

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Unter Sprechfunk bzw. Telefonie in Funkdiensten versteht man das drahtlose Übertragen von gesprochenen Informationen mittels Handfunkgeräten, Mobilfunkgeräten oder Feststationen. Hierbei findet ein Funkverkehr statt. In den meisten Fällen ist Sprechfunk Wechselverkehr (Halbduplexbetrieb): Es kann immer nur ein Teilnehmer sprechen, während die anderen zuhören. Einige wenige Technologien erlauben auch Vollduplexbetrieb, vergleichbar mit einem Telefon, bei dem man gleichzeitig hören und sprechen kann.

Zum Bereich des Sprechfunks gehören zum Beispiel Jedermannfunk (z. B. CB-Funk und PMR446-Funk), Taxi-Funk, Teilbereiche des Zugfunks, BOS-Funk, Bündelfunk, Flugfunk, Seefunk, Binnenschifffahrtsfunk und Teilbereiche des Amateurfunks.

Wenn man auf Ultrakurzwelle größere Entfernungen überbrücken oder über Berge hinweg senden möchte, wird in der Regel eine „Vermittlungsstelle“ dazwischengeschaltet, also eine Relaisfunkstelle (verkürzt auch Relais genannt) oder ein Satellit. Diese Vermittlungsstelle nimmt die Funkwellen des Senders auf und sendet sie auf einer anderen Frequenz direkt weiter, meist mit höherer Sendeleistung. Dies bedingt, dass die teilnehmenden Sprechfunkgeräte alle auf der Sendefrequenz des Relais empfangen und auf der Empfangsfrequenz des Relais senden. In Deutschland wird dieses Prinzip vorwiegend im Bereich der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwendet, also bei Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz. Meist wird dort innerhalb eines Landkreises ein Gleichwellenfunknetz betrieben, bei dem mehrere Sender auf denselben Frequenzen senden und von der Leitstelle als Relaisstation gesteuert werden.

Bei speziellen Ausbreitungsbedingungen oder auf der Kurzwelle erübrigt sich das, weil dort die Signale auf Teilschichten der Atmosphäre reflektiert werden.

Quellen[Bearbeiten]

  • Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 810 – Sprech- und Datenfunkverkehr. 1. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-555-02112-6.