Ständekämpfe (Rom)

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Die Ständekämpfe waren eine Reihe soziopolitischer Konflikte in der frühen römischen Republik. Sie brachen gemäß der später entstandenen schriftlichen Überlieferung bereits kurz nach Errichtung der traditionell auf das Jahr 509 v. Chr. datierten Gründung der Republik aus und endeten 367 v. Chr. mit den leges Liciniae Sextiae, nach anderer Deutung 287 v. Chr. mit der Lex Hortensia. Im Wesentlichen resultierten sie offenbar aus dem Gegensatz zwischen Patriziern und Plebejern. Die besondere Machtstellung der Patrizier als Vertreter eines Erbadels beruhte darauf, dass sie das Monopol auf die Ämterbesetzung sowie die Priesterschaft und damit die Ausübung der Auspizien beanspruchten. Als Ergebnis der Konflikte entstand eine neue, aus Patriziern und reichen Plebejern bestehende Führungsschicht, die Nobilität.

Zu beachten ist, dass aufgrund der extrem schlechten Quellenlage vieles umstritten ist. Das Folgende entspricht der traditionellen Sichtweise, die heute nicht mehr von allen Forschern geteilt wird – schon die Frage, ab wann es Patrizier (und Plebejer) gab, ist umstritten, und manche Historiker halten viele Kernpunkte der Überlieferung für spätere Erfindungen.