Sternbild

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Ein Sternbild ist nach der landläufigen Definition eine Gruppe von freiäugig sichtbaren Sternen, in der Mustererkennung dem Menschen eine Figur suggeriert. Für den Anblick des Himmels von der Erde aus wurden so in der sphärischen Astronomie Anfang des 20. Jahrhunderts mit internationaler Übereinkunft die Grenzen von 88 Sternbildern festgelegt, mit denen die Fläche der Himmelskugel restlos aufgeteilt ist, um die Bezeichnungen von Himmelskörpern zu erleichtern.

Die moderne Definition ist gemäß der Internationalen Astronomischen Union eine genau und nach Koordinaten abgegrenzte Fläche am Himmel.

Die Namen dieser Flächen fußen in alten Kulturen des Nahen Ostens, Nordost-Afrikas und wahrscheinlich einiger südosteuropäischer Kulturen – konkret: altes Mesopotamien, altes Ägypten (das den heutigen Sudan, Libyen u.a. einschloss), altes Griechenland, das von Makedonien nach Armenien und Georgien, über Türkei, Syrien, Libanon, Israel bis Babylon reichte und zeitweise auch Persien (heutigen Iran) einschloss.

Funktionen und Ursprung[Bearbeiten]

Sternbilder waren in vielen Kulturen vor allem ein wichtiges Mittel zur Orientierung in Zeit und Raum. Die Ursprünge ihrer Namen liegen normalerweise in der Zeitrechnung und im kulturellen Kalender. Auch für weite Reisen an Land und auf See / durch Wüsten und Gewässer sind Sternbilder zur Orientierung im Raum von Bedeutung. Heute dienen sie klar definiert der Kartierung des Himmels wie der örtlichen Zuordnung von Objekten. Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat die Sternbildgrenzen nach Himmelskoordinaten festgelegt und verwendet sie u. a. zur Ortsangabe der Sterne und transienter Himmelsobjekte wie Meteore oder Novae.

Sterne und Sternbilder haben in vielen Kulturen auch Bezüge zum Toten-, Seelen- und Geburtskult. Überall auf der Welt gab es Vorstellungen, dass bei der Geburt eines Menschen seine Seele von „da oben“ auf die Erde kommt und / oder dass beim Versterben die Seele aufsteigt. Die Milchstraße sowie bestimmte Sterngruppen, Asterismen und Sternbilder wurden mit Symboliken verknüpft. Diese alten spirituellen Vorstellungen ebneten den Astrologien den Weg.

Die Sterne innerhalb von Sternbildern haben von der Erde aus betrachtet untereinander relativ geringe Winkelabstände und liegen daher im Sinne der Himmelskoordinaten der Astronomie relativ nahe beieinander. Diese Nachbarschaft ist jedoch meist nur eine scheinbare. Durch Messung ihrer Parallaxe lässt sich für einzelne Sterne die Entfernung vom Sonnensystem bestimmen, sie kann bei den Sternen eines Sternbildes um ein Vielfaches differieren (siehe etwa Sternliste des Orion). So können Sterne zu anderen Sternen desselben Sternbildes einen größeren Abstand haben als den zur Sonne. Andererseits können zwei Sterne verschiedener Sternbilder tatsächlich in kleinerer Distanz zueinander stehen als scheinbar eng benachbarte Sterne des gleichen Sternbildes.