Subalpine Höhenstufe

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Subalpine Höhenstufe (von sub = „unter, unterhalb“ der alpinen Höhenstufe – auch Subalpinstufe (engl. subalpine zone), in Südamerika subandine H., für afrikanische Gebirge selten sub-afroalpin und allgemein vereinzelt subalpine Vegetationsstufe, Waldgrenz- oder Krummholzstufe) ist in der Regel die orographische Bezeichnung für die erste Vegetationshöhenstufe über der alpinen Waldgrenze. Es gibt je nach Lage des Gebirges drei unterschiedliche Definitionen:

  • In den Außertropen der Nordhalbkugel ist damit meistens der extrazonale Übergangsraum zwischen Wald- und Baumgrenze – also zwischen einem geschlossenen montanen Bergwald und der baumfreien alpinen Stufe – gemeint: Die Anzahl der Bäume nimmt höhenwärts ab, ihre Wuchsformen werden kleiner und verkrüppelter und stattdessen kommen häufig strauchförmige subalpine Gehölzarten hinzu.
  • In den Tropen handelt es sich um eine ausgedehnte baumfreie Gebüschzone (häufig mit großen ericoiden Sträuchern anstelle der Bäume) direkt oberhalb der Waldgrenze (separate Baumgrenze nur fragmentarisch. Anthropogen verändert?).
  • In den Außertropen der Südhalbkugel ist ebenfalls eine baumfreie, jedoch nur sehr schmale Gebüschzone gemeint, die sich an die scharfgezogene Waldgrenze (ohne höherliegende Baumgrenze) anschließt.

Überall breiten sich (unter humiden Bedingungen) zwischen den Gehölzen Zwergsträucher, Hochstauden- und Kräuterfluren sowie Grasmatten aus, die zur alpinen Stufe hin immer dominanter werden.

Für polare Gebirge wird keine Subalpinstufe definiert, da in den hohen Breiten bereits in der Ebene keine Gehölze wachsen können.

Die Bäume und Sträucher in der subalpinen Zone stehen unter permanenten Stressfaktoren (Ausgeprägtes Gebirgsklima mit großen Temperaturschwankungen, Frosttrocknis, hoher UV-Strahlung, starke Winde; Bodenfließen), da sie nicht mehr im Schutz eines abmildernden Waldes stehen. Pflanzen können sich durch Abhärtung vor Kältestress schützen. Ein schneller Wechsel von Frost und Tauwetter während der Vegetationsperiode beeinträchtigt diese Fähigkeit jedoch erheblich.

Die Krummholzstufe ist im Allgemeinen von steilen Geländeformen und etlichen Erhebungen geprägt. Die absolute Höhe über dem Meeresspiegel wird für jedes Gebirge nach den ökologischen Vorgaben separat festgelegt.

Von Fachautoren aus der Schweiz, in forstwirtschaftlichen Zusammenhängen und bisweilen in englischsprachiger Literatur wird der Begriff abweichend für die höchste Waldstufe verwendet, die in den Alpen von geschlossenen Fichtenwäldern (tiefsubalpin) und inselartigen Lärchen-Zirben-Wälder (hochsubalpin) gebildet wird. Die Waldgrenze gilt hier als Obergrenze der subalpinen – und nicht der hochmontanen – Stufe und die Krummholzregion wird bereits zur alpinen Stufe gezählt.

Noch mehr als bei den anderen Höhenstufen wird das Bezeichnungsdilemma bei der subalpinen Stufe deutlich: Die Bezeichnung subalpin ist für die gemäßigte Zone allgemein üblich – jedoch mit abweichenden Definitionen. Für andere Klimazonen wird die subalpine Stufe zum Teil nach der jeweiligen Zone mit verschiedenen Vorsilben versehen: Häufig ist etwa alto- oder altimediterran (Gebirge im Mittelmeerklima), obwohl diese Bezeichnung von anderen Autoren auch für die alpine Stufe (analog zu altotropisch und altodesertisch) verwendet wird. Genauso uneinheitlich wird die Vorsilbe oro-, die mehrheitlich montane Stufen bezeichnet, im Falle von orodesertisch (Wüstenklima) und insbesondere orotropisch (Gebirge in den Tropen) abweichend für subalpine Vegetation verwendet. Ebenso wird die Vorsilbe supra- in aller Regel für montane Zonen verwendet und dennoch steht suprakanarisch (siehe in der Beispielliste für den Teide auf Teneriffa) für eine subalpine Stufe.

Einige Autoren verwenden eigene Bezeichnungen – wie etwa der peruanische Geograph Javier Pulgar Vidal, der für die tropischen Anden die subalpine Stufe der Suni definierte. Der klassisch lateinamerikanische Begriff Tierra helada („kaltes Land“) steht zumeist für die alpine Region, selten differenziert für die subalpine; für die auch der Begriff Tierra subhelada existiert.