Sumerische Sprache

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Die sumerische Sprache ist die Sprache des altorientalischen Kulturvolkes der Sumerer. Sie ist nach bisherigen Erkenntnissen mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt, weswegen man sie als linguistisch isoliert bezeichnet. Dem grammatischen Bau nach handelt es sich um eine (überwiegend suffigierende) agglutinierende Sprache. Gesprochen wurde Sumerisch in Südmesopotamien vor allem im 3. Jahrtausend v. Chr. Seine Anfänge liegen jedoch im Dunkeln. Spätestens ab 2000 v. Chr. wurde es vermutlich nur noch als Zweitsprache verwendet. Ab der ausgehenden altbabylonischen Zeit im 17. Jahrhundert v. Chr. ist es dann als gesprochene Sprache gänzlich ausgestorben. Gleichwohl lebte es als Gelehrtensprache in Religion, Literatur und Wissenschaft in ganz Mesopotamien noch bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. fort. Nach heutigem Kenntnisstand ist das Sumerische die erste Sprache, für die eine Schrift entwickelt wurde (um 3.300 v. Chr.). Ihre schriftliche Überlieferung umfasst daher einen Zeitraum von rund 3.000 Jahren.

Hinweis: Bei der Schreibung der sumerischen Wörter wird auf die Angabe der Graphemvarianten (unterschiedliche Keilschriftzeichen) verzichtet und stattdessen eine normalisierte Form ohne Akzente und Indizes verwendet (so auch Zólyomi 2005). Diese Darstellungsform erleichtert Nicht-Keilschriftkundigen wesentlich das Verständnis der linguistischen Aspekte, um die es hier vor allem geht.