Taiwan (Provinz)

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Taiwan (Táiwān Shěng) ist die einzige Provinz der 1912 gegründeten Republik China, die sich bis heute vollständig unter Kontrolle der Regierung dieser Republik befindet. Sie umfasst neben der Hauptinsel Taiwan zahlreiche kleinere Inseln (u. a. Lü Dao, Lan Yu und die Penghu-Inseln). Auf der Hauptinsel wurden jedoch Taipeh (1967), Kaohsiung (1979), Neu-Taipeh, Taichung und Tainan (2010) sowie Taoyuan (2014) als „regierungsunmittelbare Städte“ (d. h. direkt der Regierung der Republik China unterstellt) ausgegliedert. Damit umfasst die Provinz Taiwan auf ihrer Hauptinsel nur noch etwa 70 % der Inselfläche (25.110 km²), bei einer Einwohnerzahl von etwas mehr als sieben Millionen (Februar 2015). Sitz der Provinzverwaltung ist seit 1956 Zhongxing.

Die Provinz Taiwan ist nicht die einzige Provinz der Republik China auf Taiwan. Die dem Festland direkt vorgelagerten Inselgruppen Matsu und Kinmen sind historisch Teil der ansonsten von der Volksrepublik China regierten Provinz Fujian und werden bis heute von der Republik China als Provinz Fujian verwaltet.

Die Volksrepublik China betrachtet die Provinz Taiwan einschließlich der von der Republik China ausgegliederten regierungsunmittelbaren Städte als eine Provinz ihres Staatsgebietes. Die Kontrolle über die Provinz wird jedoch seit 1945 von der Republik China ausgeübt, während Taiwan zu keinem Zeitpunkt unter der Kontrolle der Volksrepublik stand (siehe auch Taiwan-Konflikt). Staaten, die diplomatische Beziehungen mit der VR China unterhalten möchten, müssen die im Ein-China-Prinzip beschriebene Sichtweise, dass die Provinz Taiwan Teil eines untrennbaren China ist, formell anerkennen. Befürworter einer Unabhängigkeit Taiwans bestreiten hingegen die rechtmäßige Zugehörigkeit der Provinz Taiwan sowohl zur Republik als auch zur VR China.