Teratornithidae

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Die Teratornithidae sind eine Familie riesiger, geierähnlicher Vögel, die vom späten Miozän bis zum Pleistozän in Nord- und Südamerika vorkamen. Mit Argentavis magnificens gehört nach derzeitiger Kenntnis der größte flugfähige Vogel, der je gelebt hat, zu den Teratornithidae. Sie wurden früher als Unterfamilie Teratornithinae zu den Neuweltgeiern gestellt. Da die morphologischen Unterschiede zu den Neuweltgeiern aber genau so groß sind wie die zwischen den meisten zu einer Ordnung gehörenden Vogelfamilien werden sie heute als eigene Familie betrachtet. Neben den Neuweltgeiern haben die Teratornithidae auch mit den Störchen und den Ruderfüßern Gemeinsamkeiten.

Wahrscheinlich entwickelten sich die Teratornithidae in der Westwindzone des späten Miozän im südlichen Südamerika, die damals weiter nach Norden reichte als heute, da die südlichen Anden noch nicht so hoch waren. Campbell und Tonni vermuten, dass sie wegen ihrer Schnabelanatomie nicht fähig waren, Fleischstücke aus Aas zu reißen und dass sie, ähnlich wie Eulen, kleine, selbst erbeutete Beutetiere im ganzen verschlungen haben. Die meisten Wissenschaftler sehen sie jedoch als Aasfresser, die ähnlich heutigen Geiern über offenem Grasland segelnd nach Aas suchten. Als vor drei Millionen Jahren die Landbrücke von Panama entstand, besiedelten die Teratornithidae im Zuge des großen amerikanischen Faunentauschs auch Nordamerika.