Terroranschläge am 11. September 2001

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Die Terroranschläge am 11. September 2001 (kurz 11. September oder 9/11 waren vier koordinierte Flugzeugentführungen mit nachfolgenden Selbstmordattentaten auf symbolträchtige zivile und militärische Gebäude in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurden vom islamistischen Terrornetzwerk al-Qaida unter der Führung von Osama bin Laden geplant und von 19 seiner Mitglieder verübt, darunter 15 Staatsangehörige Saudi-Arabiens. Die Anschläge forderten 2996 Todesopfer und werden mitunter als Zäsur in der Geschichte der Auseinandersetzung zwischen der westlichen und der arabischen Welt gedeutet.

Mit einem Gesamtschaden von kolportierten 40 Milliarden US-Dollar gilt 9/11 als kostspieligstes Einzelereignis in der Versicherungsgeschichte.

Überblick[Bearbeiten]

Am Morgen des 11. September entführten die Terroristen in drei Fünfergruppen und einer Vierergruppe vier Passagierflugzeuge. Um 8:46 Uhr Ortszeit wurde zunächst American-Airlines-Flug 11 in den Nordturm der Zwillingstürme des World Trade Centers (WTC) in New York City manövriert. Der um 9:03 Uhr nachfolgende Einschlag von United-Airlines-Flug 175 in den Südturm der Twin Towers wurde bereits weltweit live im TV gesendet. Beide Wolkenkratzer kollabierten im Laufe der folgenden anderthalb Stunden komplett, nachdem ein anhaltender Brand die tragenden Strukturen geschwächt hatte. Zahlreiche umstehende Gebäude wurden durch Trümmer zerstört oder stark beschädigt. Am späten Nachmittag des 11. September stürzte schließlich das WTC 7 ein. Der Kollaps des 186 Meter hohen Bürogebäudes und weitere Umstände der Anschläge sind Gegenstand zahlreicher Verschwörungstheorien zum 11. September 2001.

Um 9:37 Uhr steuerte eine Entführergruppe American-Airlines-Flug 77 ins Pentagon, den Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums bei Washington, D.C. Der zuletzt gekaperte United-Airlines-Flug 93 wurde nach Kämpfen mit Passagieren vom Piloten der Entführer bei Shanksville im US-Bundesstaat Pennsylvania um 10:03 Uhr zum Absturz gebracht und verpasste als einziges der vier entführten Flugzeuge das anvisierte Ziel. Die als terroristischer Massenmord eingestuften Anschläge forderten 2.996 Menschenleben aus 92 Ländern, darunter elf Opfer aus Deutschland und zwei Schweizer Staatsangehörige. Zum Gedenken wurden zahlreiche Erinnerungsstätten geschaffen, darunter das National September 11 Memorial and Museum, das Pentagon-Memorial und das Flight 93 National Memorial.

Unmittelbar nach den Anschlägen proklamierte US-Präsident George W. Bush den Krieg gegen den Terror. Im Zuge der Militäroperation Enduring Freedom begann am 7. Oktober 2001 ein neuer Krieg in Afghanistan, wobei das Ziel verfolgt wurde, die seit 1996 herrschende Taliban-Regierung zu stürzen und al-Qaida zu bekämpfen. Eine US-Spezialeinheit liquidierte al-Qaida-Gründer Osama Bin Laden im Rahmen der Operation Neptune Spear am 2. Mai 2011. Zur Begründung des Irakkriegs 2003 bezog sich die US-Regierung ebenfalls auf die Anschläge vom 11. September 2001, obwohl Zweifel seitens zahlreicher NATO-Verbündeter bestanden. Laut einer Studie des IPPNW sind in diesem „Krieg gegen den Terror“ bis 2015 weit über eine Million Menschen getötet worden.

Der am 14. September 2001 in den USA ausgerufene Ausnahmezustand ist weiterhin in Kraft. Einige Autoren sprechen daher von einem permanenten Ausnahmezustand, der zum Normalzustand geworden sei. Infolge der Anschläge am 11. September erließen Regierungen auf der ganzen Welt neue Gesetze zur Terrorismusbekämpfung, die häufig im Spannungsverhältnis zwischen individueller Freiheit und kollektiver Sicherheit standen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Bernd Greiner: 9/11. Der Tag, die Angst, die Folgen. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61244-2 (Rezension).