Tibetanische Sprachen

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Die tibetanischen Sprachen (kurz Tibetanisch) bilden eine Untereinheit der bodischen Sprachen, die zu den tibetobirmanischen Sprachen gehören, einem Primärzweig des Sinotibetischen. Die etwa 50 tibetanischen Sprachen werden von über 8 Millionen Menschen im Himalayagebiet, vor allem in Tibet, Nord-Indien, Nepal und Bhutan gesprochen. Die größte Einzelsprache ist das Zentral-Tibetische, das von etwa 6 Millionen Tibetern in den Städten Lhasa, Shigatse und Ngari gesprochen wird.

Zur Bezeichnung[Bearbeiten]

Die Bezeichnung „tibetanische Sprachen“ wird hier in einer umfassenderen Bedeutung als die Bezeichnung „tibetische Sprachen“ verwendet. Letztere umfasst nur das klassische Tibetisch und seine modernen Varianten, aber nicht etwas entfernter verwandte Sprachen wie z. B. Dzongkha, Bumthang oder Lhokpu. In der deutschsprachigen Literatur gibt es dazu keine einheitliche Begriffsbildung. Statt „tibetanisch“ wird manchmal auch „bodisch“ verwendet, das aber in der Regel – so auch hier – für die umfassendere Einheit benutzt wird, die außer den tibetanischen noch die Tamang-Ghale-Sprachen, Tshangla, Takpa und Dhimal-Toto umfasst (siehe Bodische Sprachen). In der englischsprachigen Fachliteratur wird „Tibetan“ für „tibetisch“, „Bodish“ für „tibetanisch“ und „Bodic“ für „bodisch“ verwendet.