Indien

Aus Twilight-Line Medien

Indien ist ein Staat in Südasien.

Indien umfasst den größten Teil des indischen Subkontinents. Die natürliche Nordgrenze Indiens bildet der Himalaya, im Süden umschließt der Indische Ozean das Staatsgebiet. Indien grenzt an Pakistan, das chinesisch Autonome Gebiet Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch. Nachbarstaaten im Indischen Ozean sind Sri Lanka und die Malediven. Nach der Volksrepublik China ist Indien mit 1,42 Mrd. Einwohnern der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde und somit die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Durch Modernisierung, Bildung, Wohlstand und Verstädterung sinkt die Geburtenrate seit Anfang der 1980er Jahre. Man rechnet aber damit dass Iniden China voraussichtlich im Jahr 2023 als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen wird.

Gebildet wird die Bundesrepublik Indien von 28 Bundesstaaten und 8 bundesunmittelbaren Gebieten. Hauptstadt ist Neu-Dehlhi, Teil der Metropole Delhi. Bevölkerungsreichste Stadt und zugleich das Wirtschafts- und Finanzzentrum ist Mumbai. Weitere Ballungsräume sind Kalkutta, Chennai, Bengaluru, Hyderabad, Ahmedabad und Pune.

Indiens Gebiet ist seit mind. der bronzezeitlichen Indus-Hochkultur zivilisiert. Seit der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich 1947 und dem Britischen Weltreich ist Indien Mitglied der Commonwealth of Nations. Erst als Kaiserreich mit dem britischen Monarchen als Kaiser von Indien und seit 1950 als deomkratisch säkular verfasste Republik. Indiens politisches System basiert seitdem auf einer parlamentarischen Republik nach dem Vorbild des britischen Westminster-Systems.

Die Gesellschaft ist trotz verfassungmäßiger Religionsfreiheit vom religiös hierarchischen Kastensystem bestimmt. Die größte Religionsgruppe sind die Hindus, gefolgt von Muslimen, Christen und den historisch aus Indien stammenden Sikhs, Buddhisten und Jaina.

Wirtschaftlich gilt Indien als Schwellenland. Es gehört zu den O5- und BRICS-Staaten und der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Trotz großer Armut, niedrigem Pro-Kopf-Einkommen, hoher Arbeitslosigkeit und ausgeprägter Einkommensungleichheit ist Indien aufgrund seiner großen Bevölkerung die drittgrößte (Kaufkraftbereinigt) Wirtschaftsmacht der Welt. 2015 war das Land erstmals die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der G20-Gruppe, hat sich zu einem Zentrum für Informationstechnologie und -dienstleistungen entwickelt und verfügt über eine stetig wachsende Mittelschicht, sowie eine der weltweit größten Softwareindustrien.

Der hindu-nationalistische Politiker Narendra Modi ist seit 2014 Premierminister Indiens. Seitdem hat sich der Zustand von Demokratie und Menschenrechten in Indien stetig verschlechtert.

Geographie[Bearbeiten]

Landschaftsgliederung[Bearbeiten]

Indien ist mit 3.287.490 km² der siebtgrößte Staat der Erde. Er erstreckt sich in West-Ost-Richtung vom 68. bis zum 97. östlichen Längengrad über rund 3.000 km. Von Nord nach Süd, zwischen dem 8. und dem 37. Grad nördlicher Breite, beträgt die Ausdehnung rund 3.200 km. Indien grenzt an sechs Staaten: Pakistan, China (Autonomes Gebiet Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch). Insgesamt beträgt die Grenzlänge somit 14.103 km. Da der nördliche Teil des umstrittenen Kaschmir seit 1949 unter pakistanischer Kontrolle steht (Waffenstillstand nach dem Kaschmir-Konflikt), hat Indien keine gemeinsame Grenze mit Afghanistan mehr. Die Küste des Landes ist rund 7.000 km lang.

Die natürliche Grenze im Norden und Nordosten bildet der Himalaya, das höchste Gebirge der Welt, das im äußersten Nordwesten durch das Hochtal des Indus vom Karakorum und der diesem vorgelagerten Ladakh Range getrennt wird. Südlich an den Himalaya schließen sich die breiten, fruchtbaren Stromebenen der Flüsse Ganges und Brahmaputra an. Im Westen geht das Stromland des Ganges in die Wüste Thar über, die im Osten und Süden vom Aravalligebirge begrenzt wird. Südlich davon liegen die Sümpfe des Rann von Kachchh sowie die Halbinsel Kathiawar. Den Nordosten Indiens, einschließlich der Brahmaputra-Ebene, verbindet nur ein schmaler Korridor zwischen Bangladesch und Nepal bzw. Bhutan mit dem übrigen Land. Die Nordostregion wird durch das bis zu 3.800 m hohe Patkai- oder Purvachalgebirge von Myanmar sowie die knapp 2000 Meter hohen Khasi-Berge von Bangladesch abgeschirmt.

Das Hochland von Dekkan nimmt den größten Teil der keilförmig in den Indischen Ozean vorragenden indischen Halbinsel ein. Das Vindhya- und das Satpuragebirge schirmen den Dekkan von der Gangesebene im Norden ab. Im Westen wird er von den bis zu 2.700 m hohen Westghats, im Osten von den flacheren Ostghats begrenzt. Beide Gebirgszüge treffen im Süden, wo die Halbinsel spitz zum Kap Komorin zuläuft, zusammen. Die Westghats fallen steil zur Konkan- und Malabarküste entlang des Arabischen Meeres ab. Die Ostghats gehen in die breiteren östlichen Küstenebenen am Golf von Bengalen über.

Zu Indien gehören zudem 3 dem indischen Subkontinent vorgelagerte Inselgruppen. Rund 300 km westlich der Malabarküste liegen die Korallenatolle von Lakshadweep, das die Inselgruppen der Lakkadiven und Amindiven sowie die Insel Minicoy umfasst. Südöstlich der Halbinsel, zwischen 1.000 und 1.600 km vom indischen Festland entfernt, erstrecken sich die Andamanen und Nikobaren, die zugleich die östliche Grenze des Golfs von Bengalen markieren.

Höchster Punkt ist der Berg Kangchendzönga mit 8.586 m Höhe. Er liegt im äußersten Westen Sikkims. Über ihn verläuft die Grenze zu Nepal. Der höchste vollständig auf indischem Gebiet liegende Berg ist die Nanda Devi mit 7.822 m. Vor dem Beitritt des damaligen Königreichs Sikkim zur indischen Union im Jahr 1975 war dies auch der höchste Berg Indiens. Der tiefste Punkt ist die zwei Meter unter dem Meeresspiegel gelegene Kuttanad-Senke an der Malabarküste.