Andamanen

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Die Andamanen sind eine zum indischen Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren gehörende Gruppe aus 204 Inseln in der Andamanensee.

Geographie[Bearbeiten]

Die Inseln liegen etwa 300 km südsüdwestlich von Kap Negrais an der Westspitze der Irawadi-Division von Myanmar (Burma). Hauptinseln sind North, Middle und South Andaman Island (gleichzeitig die Hauptinseln von Great Andaman). Im Norden sind die Andamanen durch den Kokos-Kanal von den zu Myanmar gehörigen Kokosinseln getrennt. Den südlichen Abschluss der Inselkette bildet Little Andaman, abseits der Inselkette liegen östlich die Vulkaninseln Narkondam und Barren Island. Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 6.408 km², ihre Bevölkerung etwa 340.000, davon nur noch 4.800 Ureinwohner.

Die größte Stadt und der Hauptort auf den Andamanen ist Port Blair mit 108.000 Einwohnern. Die Böden sind fruchtbar und tragen neben Tee auch Mango, Brotfrucht, Kokosnuss und Kürbisse.

Auf den Inseln liegende Schutzgebiete umfassen u. a. den Saddle-Peak- und Mount-Harriet-Nationalpark auf North Andaman Island sowie den Rani-Jhansi-Meeres-Nationalpark, der sich über John Lawrence Island und Henry Lawrence Island erstreckt.

Es gibt auf den Andamanen etwa 23 terrestrische Schlangenarten, davon sind neun Arten endemisch, d. h. ausschließlich auf den Inseln zu finden.

Geschichte[Bearbeiten]

Frühe Geschichte[Bearbeiten]

Die Ureinwohner der Andamanen sind Negritos, die vermutlich in einer sehr frühen Wanderungsbewegung – vor mehr als 50.000 Jahren aus Afrika kommend – über Südasien auch nach Australien gelangten. Zu ihnen zählen die Onge, Jarawa, Groß-Andamaner und die so gut wie unkontaktierten Sentinelesen.

Im Jahre 871 berichteten zwei arabische Reisende von einem Besuch auf den Andamanen. Auch der italienische Handelsreisende Marco Polo erwähnt die Inseln in seinen Reiseerzählungen, ohne sie selbst besucht zu haben. Die italienischen Handelsreisenden Niccolo di Conti und Cesare Federici waren um 1440 und um 1570 in den Ländern am Indischen Ozean unterwegs und berichteten auch von den Andamanen-Inseln. Da die Andamanen über keinerlei wirtschaftlich wertvolle Güter verfügten, blieben sie für europäische Händler uninteressant. Araber, Malayen und Chinesen besuchten die Inselgruppe auf der Jagd nach Menschen für ihre Sklavenmärkte.

1789 wurde von dem Engländer Archibald Blair für die Britische Ostindien-Kompanie auf den Andamanen ein Marinestützpunkt gegründet, aber diese Siedlung wurde 1796 wieder aufgegeben.

Als ein Ergebnis des Indischen Aufstandes von 1857 wurde die Ostindien-Kompanie durch den Government of India Act 1858 aufgelöst und Britisch-Indien, also auch die Andamanen, zu einer Kronkolonie Großbritanniens.