Indus

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Der Indus ist mit 3.180 km der längste Fluss auf dem indischen Subkontinent und wichtigster Strom Pakistans. Er entsteht im westlichen Tibet, durchquert Kaschmir und fließt durch Pakistan in das Arabische Meer. An seinem Oberlauf sind verschiedene Gebiete zwischen China, Indien und Pakistan umstritten. Er ist ein diarheischer Fluss.

Flussverlauf[Bearbeiten]

Der Indus entsteht im Transhimalaya im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China in einer Höhe von ca. 5.300 m aus den von Gletscherbächen gespeisten Seen Rexicuo und Zabu Tso nordöstlich des heiligen Berges Kailash. Er trägt in China den amtlichen Namen Sênggê Zangbo.

Er fließt zunächst nach Norden, bis er bei der nach ihm benannten Stadt Sênggê Zangbo (auch Shiquanhe genannt) im Kreis Gar langsam nach Westen abbiegt. Kurz vor dem Dorf Zhaxigang mündet sein anderer Quellfluss, der Gar Zangbo, aus dem Gebiet westlich des Kailash. Bei Demchok in 4.200 m Höhe erreicht der Sênggê Zangbo die Line of Actual Control zwischen China und Indien.

Kurz darauf beginnt er im Unionsterritorium Ladakh, das bis 2019 eine Division des indischen Bundesstaates Jammu und Kashmir war, den Himalaya zu durchbrechen. Er fließt an dem 3000 m hoch gelegenen Leh vorbei, nimmt den gleich viel oder mehr Wasser führenden Zanskar auf, fließt weiter in nordwestlicher Richtung nach Gilgit-Baltistan in Pakistan, wo er an der Einmündung des Gebirgsflusses Darchan Gah seinen nördlichsten Punkt erreicht. In einer engen Kurve wendet er sich nach Süden. Rund 20 Kilometer weiter mündet der Gilgit von rechts. Der Indus fließt dann direkt auf den Nanga Parbat zu und in einer 4.500 bis 5.000 m tiefen Schlucht in westlicher Richtung an ihm vorbei, bevor er sich endgültig nach Süden wendet und den an der Südflanke des Himalaya in 446 m Höhe gelegenen Tarbela-Stausee (254 km²; 13,69 km³) erreicht.

Nachdem er die Hochgebirgsregion verlassen hat, durchquert er zunächst die Potwar-Hochebene zwischen den Städten Peschawar und Faisalabad und dann das Tiefland des Punjab. Nur der westliche Teil des „Fünfstromlandes“ Punjab mit den Flüssen Satluj, Chanab, Jhelam und Ravi gehört zu dem in Pakistan liegenden Einzugsgebiet des Indus. Der fünfte große Fluss, der Beas, mündet bereits auf indischem Hoheitsgebiet in den Satluj. Satluj und Chenab vereinigen sich westlich von Bahawalpur zum Panjnad, der kurz darauf in den Indus mündet. Niedrige, doab genannte Erhebungen trennen die flachen Schwemmlandtäler der punjabischen Flüsse voneinander. Südlich der Panjnad-Mündung durchquert der stark mäandrierende Indus eine breite Aufschüttungsebene im Südpunjab und in der Region Sindh. Dort bildet er unterhalb von Hyderabad ein Delta von 7.800 km² und mündet anschließend in das Arabische Meer. In seinem Mittellauf ist der Fluss Grundlage für umfangreiche Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft. Dort wird das größte landwirtschaftliche Bewässerungsgebiet der Erde durch eine Vielzahl von Staustufen und Kanälen versorgt. Im Mittel- und Unterlauf mäandert der Fluss sehr stark. Ein Vertrag zwischen Indien und Pakistan (Indus-Wasservertrag 1960) regelt die Wasserversorgung. Die Menge des geführten Wassers schwankt stark wegen des Monsunregens.