Kalkutta

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Kalkutta, offiziell heute Kolkata ist die Hauptstadt des Bundesstaates Westbengalen in Indien. Mit 4,5 Mio. Einwohnern ist Kalkutta die siebtgrößte Stadt Indiens, die Metropolregion Kalkutta ist mit 14,1 Mio. Einwohnern der drittgrößte Ballungsraum des Landes.

Mit der Gründung eines Stützpunktes der Britischen Ostindien-Kompanie im Jahr 1690 wurde Kalkutta zu einem Zentrum des britischen Besitzes in Indien. Bis 1911 war Kalkutta die Hauptstadt Britisch-Indiens. Heute ist Kalkutta Industriestadt, Verkehrsknoten und Kulturzentrum mit Universitäten, Theatern, Kinos, Museen und Galerien. Der Kalighat-Tempel zu Ehren der Göttin Kali (hier Kalika genannt) macht die Stadt zu einem der bedeutendsten hinduistischen Wallfahrtsorte.

Name der Stadt[Bearbeiten]

In der lokalen Sprache Bengalisch lautet der Name Kalkātā. Während der britischen Kolonialzeit erhielt die Stadt die englische Namensform Calcutta. Der deutsche Name Kalkutta richtet sich in der Schreibweise nach dem Englischen (lediglich die Cs wurden zu Ks eingedeutscht), entspricht in seiner Aussprache aber weder der englischen noch der bengalischen Form.

Im Jahr 2001 wurde der englische Name der Stadt offiziell in Kolkata geändert und entspricht damit der bengalischen Lautung. Wie die in den 1990er Jahren erfolgten Umbenennungen von Bombay in Mumbai und Madras in Chennai reflektiert die Namensänderung Kalkuttas antikoloniale und regionalistische Stimmungen in der indischen Politik. Die neue Namensform Kolkata wurde in den amtlichen Sprachgebrauch in Österreich und der Schweiz übernommen. Teilweise hat sie sich auch in Deutschland eingebürgert.

Geographie[Bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten]

Kolkata liegt im Bundesstaat Westbengalen am Fluss Hugli, einem Mündungsarm im westlichen Gangesdelta, durchschnittlich sechs Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 187,33 Quadratkilometern. Das Kolkata Metropolitan Area (KMA) erstreckt sich über 1.854 Quadratkilometer. Neben den Millionenstädten Kolkata und Haora sowie der Großstadt Chandannagar gehören zur Region weitere 38 Gemeinden und 72 Städte.

Die Stadt Kolkata hat sich zum größten Ballungsgebiet Westbengalens entwickelt. In ihr war fast die gesamte Juteverarbeitungsindustrie Vorderindiens konzentriert. Die Jute selbst wird seit Ende des 19. Jahrhunderts vor allem in dem außerordentlich dicht besiedelten Ostbengalen (heute Bangladesch) verstärkt angebaut und bildet heute eines der wichtigsten Erzeugnisse des Gebietes.

Durch die Teilung Indiens wurden die in Bangladesch liegenden Anbaugebiete von den in Indien stehenden Verarbeitungswerken getrennt. Das führte dazu, dass Bangladesch eine eigene Juteindustrie aufgebaut hat. Zusätzlich verlandete der Hugli zunehmend. Kolkata hat damit seine historische Rolle als bedeutender Handelshafen zunehmend verloren.

Zitat[Bearbeiten]

Auch der Weg von Kalkutta nach dem Delta ist interessant, man muß im Wagen durch die endlosen Reisfelder des Deltas gefahren sein, die Kornkammer Nordindiens, muß die Archaik der Landwirtschaft in Indien sehen... - Marguerite Duras